In einer Welt, in der das, was einfach unterrichtet und abgefragt werden kann, auch das ist, was sich einfach digitalisieren und automatisieren lässt, kommt es auf unser Vorstellungsvermögen, unsere Sensibilität und unser Verantwortungsbewusstsein an. Mit diesen Eigenschaften können wir die Chancen des 21. Jahrhunderts nutzen, um die Welt zum Besseren zu verändern. Die Schulen von morgen werden den Schülerinnen und Schülern helfen müssen, selbstständig zu denken und anderen mit Empathie zu begegnen – im Arbeitsleben und als mündige Bürger. Dazu gehört es auch, ein ausgeprägtes Rechtsbewusstsein und Verständnis für die Bedürfnisse anderer Menschen zu entwickeln.
Wie können die Schulen das gewährleisten? Andreas Schleicher, Initiator der Internationalen Schulleistungsstudie PISA der OECD und weltweit anerkannte Autorität in Sachen Bildungspolitik, hat Bildungsverantwortliche aus über 70 Ländern bei der Gestaltung und Umsetzung zukunftsweisender bildungspolitischer Maßnahmen begleitet. Die Bildung zu verbessern, ist leichter gesagt als getan. Schleicher zeigt in diesem Buch zahlreiche Erfolgsbeispiele auf, aus denen wir lernen können. Dabei geht es nicht darum, vorgefertigte Lösungen aus anderen Schulen bzw. Ländern zu übernehmen. Ziel ist vielmehr die ernsthafte und unvoreingenommene Auseinandersetzung mit empfehlenswerten Praktiken aus dem In- und Ausland, um herauszufinden, was unter welchen Bedingungen funktioniert. Von Haus aus Physiker, wirft Schleicher einen ganz eigenen Blick auf die Reform der Bildung: Sie ist für ihn Kunst und Wissenschaft gleichermaßen, wie er überzeugend darlegt.