Das Allgemeine Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) zählt zu den bedeutendsten Leistungen der multilateralen Handelsdiplomatie des späten 20. Jahrhunderts, steht aber auch im Mittelpunkt der handelspolitischen Kontroversen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Mit dieser Untersuchung werden drei Ziele verfolgt: Erstens gilt es, die wirtschaftlichen Argumente für Reformen des Dienstleistungssektors sowie die politischen Beweggründe für eine Öffnung der Dienstleistungsmärkte durch Liberalisierung von Handel und Investitionen in Erinnerung zu rufen. Zweitens sollen die Bedenken über die Auswirkungen des GATS zerstreut werden, indem die Wirkungsweise des Übereinkommens, die damit von den WTO-Mitgliedern eingegangenen Verpflichtungen sowie die ihnen im Rahmen des Übereinkommens offen stehenden Optionen erläutert werden. Und drittens sollen einige besonders wichtige Verhandlungsthemen im Rahmen der derzeitigen GATS-Runde aufgezeigt werden, wobei den Interessen und Sorgen der Entwicklungsländer besondere Aufmerksamkeit gilt und erneut auf die Chancen verwiesen wird, die das GATS für die Umsetzung entwicklungsfördernder Reformen auf den Dienstleistungsmärkten bietet.