Dieser Bericht erörtert die Frage der Situation der Arbeitskräfte des mittleren Qualifika-tionssegments und ihrer Entwicklung. Unter dem Einfluss von Megatrends wie Automa-tisierung, Bevölkerungsalterung und Outsourcing sinkt der Anteil der Arbeitsplätze, in denen diese Arbeitskräfte in der Vergangenheit beschäftigt waren und durch die sie klar in der Mitte der Lohnverteilung angesiedelt waren. Diese Abnahme des Anteils der Arbeits-plätze mit mittleren Qualifikationsanforderungen ist Teil einer Entwicklung, die als „Polarisierung der Beschäftigung“ bezeichnet wird und von Ökonomen für die Mehrzahl der Arbeitsmärkte im OECD-Raum beobachtet wurde. Wenig untersucht wurde bislang die Frage, was mit den betreffenden Arbeitskräften geschieht. Dieser Bericht befasst sich daher mit der Situation der Arbeitskräfte, die früher im mittleren Qualifikationssegment tätig gewesen wären. Dazu werden zunächst die Merkmale der Arbeitskräfte betrachtet, die in der Vergangenheit Tätigkeiten mit mittleren Qualifikationsanforderungen ausübten, um so das Profil der „typischen“ Arbeitskraft des mittleren Qualifikationssegments zu zeichnen. Ausgehend davon wird dann erörtert, welche Art von Tätigkeiten Arbeitskräfte mit diesem Profil heute aufnehmen und mit welcher Wahrscheinlichkeit sie überhaupt einer Beschäftigung nachgehen. Anschließend werden verschiedene Messgrößen der Beschäf-tigungsstabilität und der Entlohnung analysiert, um daraus abzuleiten, was die Beschäf-tigungsabnahme im mittleren Qualifikationssegment für die Arbeitsmarktaussichten bedeutet.
Was geschieht mit dem mittleren Qualifikationssegment?
OECD Social, Employment and Migration Working Papers