Ein entscheidender Aspekt des BEPS-Projekts von OECD und G20 sind die steuerlichen Herausforderungen der Digitalisierung der Wirtschaft. Im Oktober 2021 einigten sich über 135 Staaten und Gebiete auf ein bahnbrechendes Konzept zur Überarbeitung wesentlicher Elemente des internationalen Steuersystems, da dieses System den Anforderungen einer globalisierten und digitalisierten Wirtschaft nicht mehr gerecht wurde. Die Global Anti-Base Erosion Rules bzw. GloBE-Vorschriften spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie gewährleisten eine Mindestbesteuerung der Gewinne großer multinationaler Unternehmen – ganz gleich, wo diese Unternehmen tätig sind und ihre Gewinne erwirtschaften. Die GloBE-Vorschriften ermöglichen die Schaffung eines koordinierten Steuersystems, das die Erhebung einer Ergänzungssteuer vorsieht. Diese Ergänzungssteuer ist auf die in einem Steuerhoheitsgebiet erzielten Gewinne zu entrichten, wenn der (auf Gebietsebene ermittelte) effektive Steuersatz in diesem Steuerhoheitsgebiet unter dem Mindeststeuersatz liegt. Dieser Kommentar zu den GloBE-Vorschriften soll Steuerverwaltungen und Steuerpflichtigen Orientierungshilfen bei der Auslegung und Anwendung der Vorschriften geben. Damit fördert er eine einheitliche, kohärente Interpretation der GloBE-Vorschriften, die abgestimmte Besteuerungsergebnisse ermöglicht, wovon Steuerverwaltungen und Steuerpflichtige gleichermaßen profitieren. Der Kommentar erläutert, auf welche Ergebnisse die GloBE-Vorschriften abzielen, und erklärt die Bedeutung bestimmter Begriffe. Zudem veranschaulicht er die Anwendung der Vorschriften auf bestimmte Sachverhalte.
Steuerliche Herausforderungen der Digitalisierung der Wirtschaft – Kommentar zu den GloBE-Mustervorschriften (Säule 2), 1. Ausgabe
Inclusive Framework on BEPS
OECD/G20 Projekt Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung