Dieses Kapitel befasst sich mit dem Profil der Studierendenschaft im Land Brandenburg. Dafür werden Kriterien wie Einschreibungen und Studienrichtungen sowie Alter und Geschlecht der Hochschulstudierenden untersucht. Auch die steigenden Zahlen der internationalen Studierenden werden betrachtet. Erfolgsmaßstäbe des Brandenburger Hochschulsystems werden mit denen anderer Bundesländer verglichen, insbesondere Abschlussquoten und die benötigte Semesteranzahl bis zum Qualifikationsabschluss. Schließlich wird das Finanzierungssystem zur Unterstützung von Hochschulstudierenden beleuchtet, wobei die Auswirkungen von Bundesfinanzhilfen und Stipendien von Begabtenförderungswerken untersucht werden.
Zugang zu Hochschulbildung im Bundesland Brandenburg
5. Leistung des Hochschulsystems: Studierenden-Erfolg
Abstract
Die Studierendenschaft in Brandenburg
Die Zahl der Studierenden in Deutschland steigt; die Einschreibungen in Brandenburgs Hochschulen bleiben stabil
Die Zahl der Hochschulstudierenden unterscheidet sich stark zwischen den west- und ostdeutschen Ländern. Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Studierenden in den westlichen Bundesländern um 64 % gestiegen. Die ostdeutschen Bundesländer haben sich von den Wanderungsverlusten nach der Wiedervereinigung erholt, so dass hier der Anstieg der Studierendenzahlen geringer ausfiel (46 %). Die Zahl der Studierenden in Brandenburg ist von 33.000 im Jahr 2000 auf 50.360 Studierende im Wintersemester 2020/21 gestiegen. Der Großteil dieses Anstiegs erfolgte jedoch vor 2015; in den letzten fünf Jahren waren die Einschreibungen stabil bzw. rückläufig.
Trotz dieser Entwicklung entfallen auf das brandenburgische Hochschulsystem nur 1,7 % aller Studierenden (der viertniedrigste Anteil) im deutschen Hochschulwesen, während die brandenburgische Bevölkerung 3 % der gesamtdeutschen Bevölkerung ausmacht. Angesichts des hohen Durchschnittsalters der Brandenburger Bevölkerung ist der relativ geringe Anteil an der Gesamtstudierendenzahl in Deutschland jedoch nicht überraschend (Statistisches Bundesamt, 2020[1]).
Während die Studierendenzahlen in den letzten zehn Jahren relativ sabil geblieben sind, gab es eine Verschiebung bei den Studienfächern
Während die Zahl der Studierenden in Brandenburg in den letzten zehn Jahren nahezu konstant geblieben ist, hat es bei den Studienfächern eine deutliche Verschiebung gegeben (siehe Abbildung 5.1). In den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern sind die Studierendenzahlen um 43 %, in den Geisteswissenschaften um 16 % und in den Kunstwissenschaften um 8 % zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum sind die Zahlen in den Ingenieurwissenschaften um 37 %, in den Agrar-, Forst-, Ernährungs- und Veterinärwissenschaften um 28 % und in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften um 8 % gestiegen.
Die beliebtesten Studienfächer in Deutschland sind Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (37 % aller Studierenden), Ingenieurwissenschaften (27 %), Geisteswissenschaften (11 %) sowie Mathematik und Naturwissenschaften (11 %).
Für Brandenburg ergibt sich insgesamt ein ähnliches Bild, wobei im Vergleich zu Deutschland die Rechts, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (39 %), die Geisteswissenschaften (19 %), die Sportwissenschaften (2,1 %) und die Agrar-, Forst-, Ernährungs- und Veterinärwissenschaften (3,6 %) in Brandenburg einen höheren Studierendenanteil verzeichnen. Die Anteile bei den Ingenieurwissenschaften (22 %), der Mathematik und den Naturwissenschaften (10 %) und der Humanmedizin und den Gesundheitswissenschaften (1,3 %) sind vergleichsweise geringer.
Wie in den meisten deutschen Bundesländern und OECD-Ländern sind auch im brandenburgischen Hochschulsystem geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen den Studienfächern üblich. Der Anteil der weiblichen Studierenden ist in folgenden Fächern höher als der der männlichen Studierenden: Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (43 % der Frauen vs. 35 % der Männer), Geisteswissenschaften (24 % vs. 13 %) und Agrar-, Forst-, Ernährungs- und Veterinärwissenschaften (4,3 % vs. 2,8 %). Dagegen sind zwei Fächer bei Männern beliebter als bei Frauen: Ingenieurwissenschaften (32 % der Männer vs. 12 % der Frauen) und Sportwissenschaften (2,9 % vs. 1,4 %).
An Fachhochschulen (FH) sind einige Studienfächer stärker vertreten als an Universitäten: So studieren an den brandenburgischen Fachhochschulen 80 % aller Studierenden Wirtschafts-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften (vs. 54 %, einschließlich Rechtswissenschaften, an Universitäten). Bestimmte andere Fachrichtungen sind an den Fachhochschulen weniger stark vertreten, wie z. B. Geisteswissenschaften (3,1 % vs. 25 % an Universitäten), Mathematik und Naturwissenschaften (0,9 % vs. 13 % an Universitäten). Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften hingegen machen 9,5 % der Studierenden an den Fachhochschulen und nur 1,2 % an den Universitäten aus.
Brandenburg hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Studierenden, die einen Master- oder Doktortitel anstreben
Im gesamtdeutschen Vergleich strebt ein höherer Prozentsatz der Brandenburger Studierenden einen Masterabschluss (19 % vs. 24 %) oder einen Doktortitel an (4,1 % vs. 5,8 %). Obwohl der Anteil der Masterstudierenden an den Universitäten deutlich höher ist als an den Fachhochschulen (32 %1 vs. 20 %), liegen beide über dem deutschen Durchschnitt (27 % an Universitäten und 15 % an Fachhochschulen). Ähnlich wie im deutschen Durchschnitt absolvieren fast 9 % der Studierenden ein Lehramtsstudium, davon zwei Drittel ein Bachelorstudium und ein Drittel ein Masterstudium.
Brandenburgs Studierende sind überwiegend weiblich und älter, es gibt jedoch Unterschiede nach Hochschultyp
In Brandenburg sind weibliche Studierende in der Mehrheit (52 %; dritthöchster Anteil unter den Bundesländern), vor allem an den Universitäten (54 %), verglichen mit 49 % aller deutschen Studierenden und 51 % an den deutschen Universitäten. An den Fachhochschulen sind sie dagegen in der Minderheit (45 %). Das Geschlechterprofil der brandenburgischen Fachhochschulen ähnelt eher dem der Hochschulen in den westlichen Bundesländern (44 % Frauen) als dem der ostdeutschen Länder (49 %). Dies ist vermutlich auf die starke technisch-ingenieurwissenschaftliche Ausrichtung der meisten Studiengänge an den Fachhochschulen in Brandenburg zurückzuführen2.
Brandenburgs Hochschulstudierende sind älter als der Durchschnitt der deutschen Studierenden: Mehr als die Hälfte (51 %) aller Studierenden in Brandenburg sind älter als 25 Jahre und 22 % älter als 30 Jahre, verglichen mit 45 % bzw. 17 % in ganz Deutschland. Interessanterweise ist der Anteil der jüngeren Studierenden an den Fachhochschulen höher als an den Universitäten (42 % der 20- bis 25-Jährigen an den Fachhochschulen vs. 39 % an Universitäten). Studierende im Alter von 35 Jahren und älter, die häufig in Teilzeit oder mit einem flexibleren Studienplan studieren, sind an Fachhochschulen ebenfalls stärker vertreten als an Universitäten (10 % vs. 8 %).
In Brandenburg wächst die Zahl der internationalen Studierenden
Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der internationalen Studierenden in Brandenburg von 2.700 auf 8.700 im Studienjahr 2019/20 gestiegen und ihr Anteil hat sich von 9,2 % auf 18 % erhöht, womit Brandenburgs Hochschulsystem nach Berlin das internationalste ist. Besonders hoch ist der Anteil ausländischer Studierender an Brandenburgs Universitäten (20 %). Überdurchschnittlich hoch ist auch der Anteil internationaler Studierender an den Fachhochschulen (14 %).
Die Mehrheit der internationalen Studierenden in Brandenburg studiert MINT- und Wirtschaftsfächer, Bereiche, die auf dem staatlichen Arbeitsmarkt gefragt sind, und kompensiert damit weitgehend die rückläufige Nachfrage von Studierenden aus Brandenburg und dem übrigen Deutschland in diesen Studienfächern an einigen der brandenburgischen Hochschulen. An der BTU Cottbus-Senftenberg beträgt der Anteil internationaler Studierender ein Drittel, an der Europa-Universität Viadrina ein Viertel der Studierenden.
Der rechtzeitige Studienabschluss und das Risiko eines Studienabbruchs sind problematisch
Die Brandenburger Studierenden brauchen länger, um ihr Studium abzuschließen, als Studierende in anderen Bundesländern, und einige unter ihnen schließen ihr Studium gar nicht ab (siehe Abbildung 5.2). Im Jahr 2018, acht Jahre nach der Erstimmatrikulation (Jahrgang 2010), haben nur 72 % der Brandenburger Studierenden ihr Studium abgeschlossen (im Vergleich zu 78 % im Bundesdurchschnitt). Dies war die drittniedrigste Quote in ganz Deutschland. Die Entwicklung war in den meisten Jahrgängen ähnlich. Lediglich der Jahrgang 2006 erreichte zwölf Jahre nach der Immatrikulation annähernd den deutschen Durchschnitt von 78 %. Einige Berechnungen der Studienabbruchquoten aus Deutschland, die auf einem anderen methodischen Ansatz3 beruhen, zeigen, dass etwas mehr als ein Viertel der Studierenden die Hochschulausbildung abbricht (Heublein and Schmelzer, 2018[3]).
Zu den Gründen für einen nicht erfolgten Abschluss gehören persönliche oder berufliche Gründe. Einige Studierende hatten vielleicht nie die Absicht, ein Studium abzuschließen, sondern waren nur eingeschrieben, um von ihrem Studierendenstatus zu profitieren oder um eine bestimmte Qualifikation zu erwerben.
Wie die 21. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland 2016 zeigt, ist der Anteil der Studierenden, die ihr Studium unterbrechen, in Brandenburg relativ hoch (20 % vs. 16 % bundesweit) (Middendorff, E. et al., 2017[5]) (Middendorff, E. et al., 2017[6]). Im Durchschnitt unterbricht jeder vierte Studierende Brandenburgs länger als zwei Semester das Studium, bundesweit ist es jeder fünfte, wobei es Unterschiede zwischen weiblichen (1,8 Semester) und männlichen Studierenden (2,5 Semester) gibt. Fast doppelt so viele Studierende an Universitäten wie an Fachhochschulen haben ihr Studium unterbrochen. Die Muster unterscheiden sich auch nach Herkunftsgruppen. Bei benachteiligten Studierenden ist die Unterbrechungsdauer tendenziell kürzer als bei Studierenden mit hohem sozioökonomischem Status und aus anderen Gründen.
Die Gründe für eine Studienunterbrechung sind persönlicher oder beruflicher Natur. Gesundheitliche und finanzielle Probleme sowie die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit sind die Hauptursachen für den Abbruch des Studiums. Im Gegensatz zum übrigen Bundesgebiet führen jedoch relativ wenige Studierende aus Brandenburg Praktika und Auslandsaufenthalte als Gründe für die Studienunterbrechung an. Mehr als ein Drittel der brandenburgischen Studierenden unterbrechen ihr Studium4 (36 %), da sie an dessen Sinnhaftigkeit zweifeln – eine deutlich höhere Quote als im deutschen Durchschnitt (23 %) (Schirmer, H., 2017[7]). Die letzte Feststellung spiegelt größtenteils die Meinung von Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften wider, denn sie bezieht sich vorrangig auf Antworten von Befragten der Universität Potsdam und nicht auf den gesamten Hochschulbereich in Brandenburg.
Die vergleichsweise hohe Flexibilität des Hochschulsystems ermöglicht den Studierenden das problemlose Wechseln zwischen Studiengängen und Hochschuleinrichtungen. Hierbei spielt u. a. die Bildungsherkunft eine Rolle: 38 % der Studierenden aus einem Nichtakademikerhaushalt und 27 % der Studierenden mit hohem sozioökonomischen Status wechseln zwischen Studiengängen oder Einrichtungen. Dabei wechseln die Studierenden an den Universitäten besonders häufig ihren Studiengang. Die Studierenden wechseln in der Regel in einen anderen Studiengang innerhalb ihres Studienfachs.
Die Studienfinanzierung
Viele Brandenburger Studierende kommen aus Akademikerhaushalten, dennoch stellt die Finanzierung des Studiums eine große Herausforderung für sie dar
Obwohl der Anteil der Studierenden, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, in Brandenburg etwas höher ist (53 %) als im deutschen Durchschnitt (48 %), werden vergleichsweise weniger Studierende von ihren Eltern finanziell unterstützt (79 % vs. 86 %), wobei die durchschnittlichen monatlichen Zahlungen niedriger sind (483 Euro in Brandenburg vs. 541 Euro in ganz Deutschland). Und während sowohl in Brandenburg als auch im übrigen Deutschland rund 70 % der Studierenden während des Studiums arbeiten, finanzieren im Durchschnitt 68 % der Brandenburger Studierenden ihr Studium durch ihren eigenen Verdienst, während es in ganz Deutschland nur 61 % sind (siehe Tabelle 5.1).
Tabelle 5.1. Einnahmequellen zur Finanzierung des Studiums
Einnahmequellen |
Alle studierenden |
|
---|---|---|
|
Brandenburg |
Deutschland |
Eltern |
79% |
86% |
Eltern (In Euro) |
483 |
541 |
Partner |
1% |
1% |
Verwandte |
19% |
19% |
Eigener Verdienst |
68% |
61% |
Eigener Verdienst (In Euro) |
440 |
384 |
Ersparnisse |
16% |
18% |
Ich möchte finanziell unabhängig von meinen Eltern sein |
72% |
67% |
Anmerkung: Prozentualer Anteil der Studierenden, die 2016 angaben, Einnahmen aus den in der Tabelle aufgeführten Quellen zu beziehen, und die auf die Frage, ob sie finanziell unabhängig von ihren Eltern sein möchten, mit „trifft zu/trifft voll und ganz zu“ geantwortet haben.
Quelle: Middendorff et al. (2017[5]), Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Bundesministerium für Bildung und Forschung; Middendorff et al. (2017[6]), Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21.Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks – durchgeführt vom DZHW. Randauszählung zur 21. Sozialerhebung für deutsche und bildungsinländische Studierende für Brandenburg, Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Es überrascht nicht, dass die höchsten studienbedingten Ausgaben für das Wohnen anfallen. Insbesondere Potsdam ist die teuerste Stadt in den neuen Bundesländern und hat bundesweit die siebthöchste Beschäftigungsquote unter Studierenden, die zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten arbeiten müssen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Potsdam stellt für alle Studierenden eine große Herausforderung dar, ist aber für internationale Studierende aufgrund der Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt noch ausgeprägter (Apolinarski and Brandt, 2018[8]). Demgegenüber haben alle anderen Hochschulstandorte in Brandenburg günstigeren Wohnraum anzubieten. Rund 18 % der Studierenden in Brandenburg leben in Wohnheimen auf dem Campus (12 % in ganz Deutschland) (Middendorff, E. et al., 2017[5]) (Middendorff, E. et al., 2017[6]).
Finanzielle Unterstützung durch den Bund ist verfügbar, jedoch kommen nicht viele Studierende dafür in Frage
In Deutschland ist die finanzielle Unterstützung von Studierenden Aufgabe des Bundes. Die wichtigste finanzielle Unterstützung ergibt sich aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Antragsberechtigt sind deutsche Studierende (und ausländische Studierende, die eine dauerhafte Bleibeperspektive in Deutschland haben5), die die Altersgrenzen des Gesetzes6 erfüllen. Die Förderungsdauer entspricht der Regelstudienzeit des Studiengangs. Die Höhe der Förderung richtet sich nach dem eigenen Einkommen und Vermögen der Studierenden sowie dem ihrer Eltern und der Lebenspartner. Die Förderung für Studierende im Hochschulbereich wird zur Hälfte als Zuschuss gewährt, die andere Hälfte ist ein zinsloses staatliches Darlehen in Höhe von maximal 10.000 Euro, das nach Abschluss der Regelstudienzeit in Raten zurückgezahlt werden muss. Seit dem Studienjahr 2016/17 können Hochschulstudierende, die nicht bei ihren Eltern leben, bis zu 735 Euro pro Monat und gegebenenfalls einen Kinderbetreuungszuschlag von 130 Euro pro Monat für jedes Kind erhalten (Kultusministerkonferenz, 2019[9]).
In Brandenburg, wo der Anteil älterer Studierender hoch ist und viele Studierende länger brauchen, um ihr Studium abzuschließen, erhielten 2019 nur rund 10.000 Studierende (20 % der Studierenden) BAföG, was dem deutschen Durchschnitt entspricht. Fast die Hälfte der Brandenburger Leistungsempfänger erhält die volle Förderung, wobei die durchschnittliche monatliche Zahlung an Brandenburger Studierende mit 551 Euro die dritthöchste nach Hamburg und Berlin ist. Angesichts der hohen Wohnkosten in Potsdam (laut Sozialerhebung 2021 der siebtteuerste Studienort in Deutschland) scheint das BAföG allein nicht auszureichen, um die Lebenshaltungskosten der Studierenden in dieser Stadt zu decken (Middendorff, E. et al., 2017[5]) (Middendorff, E. et al., 2017[6]). Besonders schwierig ist die Lage für Studierende aus sozioökonomisch schwachen Verhältnissen: 41 % dieser Studierenden in Brandenburg (gegenüber nur 16 % in ganz Deutschland) haben keinen Anspruch auf BAföG, weil sie länger als die für ihren Studiengang vorgeschriebene Regelstudienzeit eingeschrieben sind (siehe Tabelle 5.2).
Tabelle 5.2. Gründe für die Ablehnung des BAföG-Antrags
Prozentsatz der Studierenden, deren Antrag abgelehnt wurde, nach Ablehnungsgrund (2016)
|
Alle studierenden |
Studierende mit niedrigem SoS |
||
---|---|---|---|---|
|
Brandenburg |
Deutschland |
Brandenburg |
Deutschland |
Einkommen der Eltern/des Partners |
64,7 |
67,8 |
67,2 |
44,4 |
Eigenes Einkommen |
21,7 |
25,4 |
17,9 |
24,5 |
Förderungshöchstdauer überschritten |
13,1 |
8,3 |
41,0 |
15,5 |
Altersgrenze überschritten |
4,9 |
3,0 |
3,6 |
6,2 |
Nicht förderungsfähige Studiengänge |
3,6 |
2,5 |
3,8 |
3,4 |
Quelle: Middendorff et al. (2017[5]), Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Bundesministerium für Bildung und Forschung; Middendorff et al. (2017[6]), Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21.Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks – durchgeführt vom DZHW. Randauszählung zur 21. Sozialerhebung für deutsche und bildungsinländische Studierende für Brandenburg, Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Rund 65 % der Brandenburger Studierenden und 68 % der deutschen Studierenden insgesamt haben aufgrund des relativ hohen Einkommens ihrer Eltern oder ihres Lebenspartners keinen Anspruch auf Unterstützung (siehe Tabelle 5.2). Dennoch würden es 72 % der Brandenburger Studierenden vorziehen, finanziell unabhängig von ihrer Familie zu sein (siehe Tabelle 5.1).
Ergänzt wird das Fördersystem durch das Bildungskreditprogramm, das der Bund in Zusammenarbeit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesverwaltungsamt (BVA) anbietet und mit dem Studierende in einer fortgeschrittenen Phase ihrer Ausbildung unterstützt werden können. Mit diesem Darlehen können außergewöhnliche Ausgaben finanziert werden, die nicht durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz abgedeckt sind7 (Kultusministerkonferenz, 2019[9]).
Wie in Kapitel 3 erwähnt, kann das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG), das ursprünglich zur Finanzierung der beruflichen Aufstiegsfortbildung von Handwerkern und anderen Fachkräften gedacht war, mit seiner jüngsten Änderung von 2016 einige Formen der Weiterbildung an Hochschulen fördern, sofern das Studium nicht nach dem BAföG oder dem Sozialgesetzbuch (SGB) förderungsfähig und nicht auf einen akademischen Abschluss ausgerichtet ist. Im Gegensatz zum BAföG ist die AFBG-Förderung nicht an das Alter der Studierenden gebunden und richtet sich nicht nach dem Einkommen der Eltern.
Die Stipendien von Begabtenförderungswerken bieten eine weitere Finanzierungsmöglichkeit
Begabte und leistungsstarke Studierende können mit einem Stipendium der dreizehn staatlich geförderten Begabtenförderungswerke gefördert werden, die größten sind die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Deutschlandstipendien. Rund 1 % der Stipendiaten der Studiensiftung des deutschen Volkes kommt aus Brandenburg. Die übrigen Begabtenförderungswerke spiegeln die verschiedenen kirchlichen, politischen, wirtschaftlichen oder gewerkschaftlichen Organisationen in Deutschland wider und unterstützen die Brandenburger Studierenden in unterschiedlichem Maße (siehe Tabelle 5.3).
Tabelle 5.3. Anzahl der Stipendiaten nach Begabtenförderungswerken (2010–2019)
BB = Brandenburg, GZ = Gesamtzahl
|
2010 |
2015 |
2019 |
||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
BB |
GZ |
Anteil BB |
BB |
GZ |
Anteil BB |
BB |
GZ |
Anteil BB |
Heinrich-Böll-Stiftung |
33 |
839 |
3.93% |
40 |
978 |
4.09% |
42 |
1 143 |
3.67% |
Rosa-Luxemburg-Stiftung |
24 |
715 |
3.36% |
56 |
966 |
5.80% |
47 |
971 |
4.84% |
Stiftung der Deutschen Wirtschaft |
41 |
1 350 |
3.04% |
30 |
1 361 |
2.20% |
26 |
1 721 |
1.51% |
Studienstiftung des Deutschen Volkes |
128 |
11 336 |
1.13% |
128 |
12 158 |
1.05% |
136 |
12 953 |
1.05% |
Hans-Böckler-Stiftung |
59 |
1 993 |
2.96% |
72 |
2 190 |
3.29% |
62 |
2 393 |
2.59% |
Friedrich-Ebert-Stiftung |
76 |
2 117 |
3.59% |
90 |
2 396 |
3.76% |
73 |
2 398 |
3.04% |
Deutschland-stipendium |
81 |
5 375 |
1.51% |
367 |
24 276 |
1.51% |
557 |
28 159 |
1.98% |
|
|
|
|
|
|
|
2008-21 period |
||
SBB-Aufstiegs-stipendium |
|
|
|
|
|
|
117 |
13 434 |
0.87% |
Anmerkung: Mehrere Begabtenförderungswerke sind aus den folgenden Gründen nicht in der Tabelle aufgeführt: Die Hanns-Seidel-Stiftung fördert keine Studierenden an brandenburgischen Hochschulen, was angesichts ihrer Ausrichtung auf das Bundesland Bayern nicht verwundert; die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Friedrich-Naumann-Stiftung haben der OECD keine Zahlen mitgeteilt; die konfessionellen Begabtenförderungswerke wurden nicht zur Teilnahme an der Erhebung angeschrieben. Die Zahlen für das Deutschlandstipendium für das Jahr 2010 stammen aus dem Jahr 2011.
Quelle: Die Zahlen wurden von den einzelnen Begabtenförderungswerken zur Verfügung gestellt, wofür das OECD-Team sehr dankbar ist. Die Daten zum Deutschlandstipendium stammen vom (2021[10]), Deutschlandstipendium, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Bildungsfinanzen-Ausbildungsfoerderung/Tabellen/_tabellen-innen-deutschlandatipendium.html (aufgerufen am 15 März 2022).
Nach Abschluss eines Erststudiums können Studierende zudem Stipendien zur Förderung ihres weiteren Studiums im Rahmen der Graduiertenförderungsgesetze erhalten. Auch die Begabtenförderungswerke gewähren Studierenden, die bereits ein Erststudium abgeschlossen haben, Stipendien, um ihnen ein Promotionsstudium zu ermöglichen. Begabte Menschen mit Berufserfahrung, die nach mehrjähriger Berufstätigkeit ein Studium aufnehmen wollen, unterstützt der Bund über die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung gGmbH (SBB) ebenfalls mit Aufstiegsstipendien. Im Zeitraum 2008–2021 studieren weniger als 1 % aller Begünstigten dieses Programms an den brandenburgischen Hochschulen. Wie in Kapitel 3 erwähnt, fördert die SBB auch Weiterbildungsmaßnahmen für junge Erwerbstätige, die eine anerkannte Berufsausbildung oder einen der bundesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe absolviert haben und bei Beginn der Maßnahme jünger als 25 Jahre sind (Weiterbildungsstipendium).
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet ausländischen Studierenden und Nachwuchsforschenden Stipendien für ein zeitlich befristetes Studium oder eine Weiterbildung an einer deutschen Hochschule. Neben dem DAAD gibt es in einigen Bundesländern auch spezielle Fonds für ausländische Studierende an den dortigen Hochschulen.
Informationen über die Möglichkeiten der Studienfinanzierung im Hochschulbereich sind in Brandenburg offenbar nicht strukturiert und werden nicht von allen an der Berufs- und Studienorientierung beteiligten Akteuren angeboten
Die beiden Studentenwerke in Brandenburg sind die wichtigsten Informations- und Beratungsstellen zur Studienfinanzierung in Brandenburg, auch zum BAföG-Antrag. Zudem beraten die Hochschulen, ihr Netzwerk Studienorientierung und ihre Präsenzstellen Studieninteressierte zu den Kosten des Studiums und der Finanzierung, aber nicht unbedingt zum BAföG-Antragsverfahren. Die Agentur für Arbeit verweist die Schüler auf einschlägige Internetseiten und Agenturen, bietet aber keine gezielte Beratung an. Die weiterführenden Schulen in Brandenburg sind nicht für die Beratung über Finanzierungsmöglichkeiten für die Hochschulbildung zuständig, obwohl sie die wichtigsten Anbieter von Berufs- und Studienorientierung in Brandenburg sind.
Ein neues, vom ESF und vom MWFK finanziertes Projekt zielt darauf ab, besser strukturierte Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten für Studierende, einschließlich Stipendien, bereitzustellen. Dieses Projekt bietet eine Online-Übersicht über die Möglichkeiten für Studieninteressierte und Studien- und Berufsberatenden (Technische Hochschule Wildau, 2018[11]).
Auswertung und Politikempfehlungen
Die zum Abschluss des Studiums benötigte Zeit wirkt sich sowohl auf die Studierenden selbst als auch auf die Wirtschaft aus. Studierende, die ihren Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit erwerben, können sich früher in den Arbeitsmarkt einbringen und bieten den Arbeitgebern einen besseren Zugang zu den Qualifikationen, die sie zur Innovationsförderung benötigen. Dauert der Studienabschluss länger als erwartet, erhöht sich das Risiko, die Hochschulausbildung ohne Abschluss abzubrechen, und damit auch das Risiko, angesichts des wirtschaftlichen Wandels perspektivisch den Anschluss zu verlieren. Ein nicht abgeschlossenes Studium wirft auch Fragen hinsichtlich der Effizienz auf, da es eine Verschwendung finanzieller und personeller Ressourcen im staatlichen Hochschulsystem darstellen kann.
Eine bessere Vorbereitung der Studierenden auf das Hochschulstudium
Mehrere Faktoren spielen eine Rolle, warum Brandenburgs Studierende ihr Studium nicht in der vorgeschriebenen Zeit abschließen. Einige Studierende verfügen möglicherweise nicht über die notwendigen Fähigkeiten oder erhalten von ihrer Hochschule nicht genügend Unterstützung, um das gewählte Studium erfolgreich zu absolvieren. Darüber hinaus machen es die Anrechenbarkeit und die Anerkennung von Studienleistungen relativ einfach, den Studiengang oder die Hochschule zu wechseln, was viele Studierende in Brandenburg auch tun.
Die Hochschulen haben eine Reihe von Maßnahmen zur Orientierung und Vorbereitung der Studierenden auf das Studium erfolgreich umgesetzt
Die brandenburgischen Hochschulen haben eine Reihe von Maßnahmen zur Studienorientierung und -vorbereitung erfolgreich umgesetzt, darunter Selbsteinschätzungstools, Schülerlabore und das Juniorstudium, Projekte für spezielle Gruppen (z. B. Frauen in MINT-Bereichen), Kollegs bzw. College-ähnliche Programme (siehe Kasten 5.1). Sehr häufig werden diese Initiativen durch das MWFK oder den ESF finanziert.
Kasten 5.1. Ausgewählte Maßnahmen an Brandenburgs Hochschulen zur Verbesserung der Studienvorbereitung
Colleges
Colleges sind Hochschulvorbereitungsprogramme, die Studienanfängern helfen sollen, die Lücke zwischen Sekundarschule und Hochschule zu schließen. Die Colleges wurden zunächst an der BTU Cottbus-Senftenberg eingerichtet und aus ESF-Mitteln finanziert. Die HNE Eberswalde hat sich für eine studienbegleitende „Mathe-Klinik“ und eine einwöchige „College-Woche“ zur Vorbereitung auf das Studium im Fachbereich Holztechnik entschlossen. Die Idee des Colleges ist es, die Studienanfänger besser auf das Studium vorzubereiten und so den Hochschulzugang für Bewerbende aus benachteiligten Verhältnissen, für Zugewanderte und für Quereinsteigende aus dem Berufsleben zu ermöglichen. Auch die FH Potsdam und die TH Brandenburg haben College-ähnliche Strukturen eingerichtet, diese aber nach Auslaufen der ESF-Finanzierung wieder aufgelöst.
Eine 2017 durchgeführte Evaluation des Colleges an der BTU bewertete das College als erfolgreich. Insgesamt wurde festgestellt, dass das College seine Ziele erreicht hat. Die Ergebnisse der Evaluation lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Das College stellt eine angemessene und fundierte Antwort auf die sich aus dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel ergebenden Probleme (insbesondere die zunehmende Diversität der Studierenden) dar;
Dank des hohen Engagements der Hochschulleitung ist es gelungen, die Struktur nachhaltig in der Hochschule zu verankern und damit eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg zu schaffen.
Der Stifterverband der Deutschen Wissenschaft zeichnete es 2018 als „Hochschulperle“ aus, d. h. als innovatives und vorbildliches Projekt an einer Hochschule, das sich mit den Herausforderungen in Lehre, Wissenschaft und Forschung auseinandersetzt (Stifterverband, n.d.[12]).
Juniorstudium und Schülerlabore
Die TH Wildau, die BTU und die Universität Potsdam bieten ein Juniorstudium an, das es Schülern ermöglicht, bereits während der Schulzeit an Lehrveranstaltungen teilzunehmen und ECTS-Punkte zu sammeln. Darüber hinaus bieten die drei Hochschulen Schülerlabore in verschiedenen technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen an, die sich an Schüler unterschiedlicher Altersgruppen richten (Schülerlabor-Atlas, n.d.[13]). Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) an der Universität Potsdam unterstützt speziell Schüler, die sich für Informatik und Mathematik begeistern. Während eines gesamten Schuljahres treffen sich die Arbeitsgemeinschaften (Klassen 7/8, 9/10 und Oberstufe) alle zwei Wochen am Dienstagnachmittag in den Räumen des Instituts (Hasso Plattner Institute, n.d.[14]). Unter dem Dach seiner Schülerakademie bündelt das HPI weitere Angebote für Schüler sowie Lehrkräfte, darunter zum Beispiel IT-Camps, Workshops und Projekttage für Schulklassen oder Informationsveranstaltungen zu seinem Studienangebot. Das Zukunftscamp „Nachhaltig studieren“ an der HNEE ist ebenfalls ein Workcamp, das Einblicke in Studiengänge, das Campusleben und berufliche Perspektiven geben soll; die Camps werden aus Mitteln des ESF gefördert (HNEE, n.d.[15]).
MINT-Maßnahmen
Die meisten öffentlichen Hochschulen haben Orientierungsmaßnahmen mit einem besonderen Schwerpunkt auf MINT-Fächer entwickelt. Ein Großteil der Hochschulen bietet Selbsteinschätzungstests an, die den Bewerbenden helfen sollen, ihre Eignung für ein MINT-Studium besser einzuschätzen (Netzwerk Studienorientierung Brandenburg, n.d.[16]). Als Feedback erhalten die Studierenden eine Empfehlung, ob ein studienvorbereitender Kurs erforderlich ist und welcher Kurs gegebenenfalls am besten geeignet wäre. Mit dem „MINT-Orientierungsexpress“ richtet sich die TH Wildau an weibliche Studieninteressierte und setzt ältere Studentinnen als Tutorinnen ein, um Studienanfängerinnen im MINT-Bereich zu unterstützen. Sie entwickelt das Programm „TH MINT+“ weiter, das eine Einführung und Orientierung in MINT-Studiengänge bietet (Technische Hochschule Wildau, n.d.[17]).
Quellen: Stifterverband (n.d.[12]), Hochschulperle, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, www.stifterverband.org/hochschulperle; Schülerlabor-Atlas (n.d.[13]), Schülerlabore in Brandenburg, www.schuelerlabor-atlas.de/schuelerlabore/in/Brandenburg; Hasso Plattner Institute (n.d.[14]), Youth academy, https://hpi.de/en/studies/before-your-studies/youth-academy.html; HNEE (n.d.[15]), Hochschule – Offene Hochschule – Future Camp Workcamps, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, https://hnee.de/de/Hochschule/Offene-Hochschule/Future-Camp-Workcamps/Dein-Workcamp-Dein-Studium-Deine-ZukunftMit-den-HNEE-Workcamps-erfolgreich-ins-Studium-starten-K5642.html; Netzwerk Studienorientierung Brandenburg (n.d.[16]), Mediatek der Online Angebote, https://studieren-in-brandenburg.de/angebote/weitere-online-angebote-zur-studienorientierung/; Technische Hochschule Wildau (n.d.[17]), TH Mint +, www.th-wildau.de/hochschule/zentrale-einrichtungen/zentrum-fuer-qualitaetsentwicklung/th-mint/.
Das Landesprogramm ESiSt hat zu zahlreichen Bewerbungen von internationalen Kandidaten geführt, jedoch ist seine Effektivität noch nicht erwiesen
Im Jahr 2017 hat die Landesregierung das Netzwerk „Erfolgreicher Studieneinstieg für Internationale Studierende“ (ESiSt) ins Leben gerufen, um internationalen Studierenden, darunter auch Geflüchteten, ohne eine in Deutschland anerkannte Hochschulzugangsberechtigung und/oder ohne deutsche Sprachkenntnisse den Zugang zum Studium zu erleichtern. Ziel des Programms ist es, internationale Studierende stärker an die brandenburgischen Hochschulen zu binden – insbesondere in den peripheren Regionen des Landes. Die Hochschulen tragen die Verantwortung für die Konzeption, Umsetzung und Durchführung des Programms in Abstimmung mit dem ESiSt-Netzwerk. Für diese Initiative stehen eigene Landesmittel zur Verfügung. Mit dem Programm übertrifft die Landesregierung noch den Beschluss der Kultusministerkonferenz vom Mai 2016 „Hochschulzugang und Hochschulzulassung für Flüchtlinge“ (siehe Kasten 5.2).
Kasten 5.2. Bundespolitik zur Erleichterung des Zugangs von Geflüchteten zum deutschen Hochschulsystem
Geflüchtete, die in Deutschland studieren möchten, können auf umfangreiche Unterstützungsleistungen zurückgreifen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt den Hochschulen über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in einem Zeitraum von vier Jahren bis zu 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Maßnahmenpaket aus drei Elementen soll Bewerbende bei der Hochschulzulassung unterstützen:
Geflüchtete können anhand von TestAS Tests zur schulischen und akademischen Eignung ablegen. Die Einstufung der fachlichen Sprachkenntnisse und die Überprüfung von Bildungsnachweisen erfolgt durch die Stelle für internationale Studienbewerbungen (uni-assist).
Die Kandidaten werden durch Studienkollegs und fachbezogene Kurse an den Hochschulen fachlich und sprachlich auf den Eintritt in bestimmte Studienrichtungen vorbereitet.
Die Kandidaten werden bei ihrer Integration von Lehramtsstudierenden durch Buddy-Programme und Sprachunterricht unterstützt.
Im Dezember 2015 einigten sich die Länder auf ein gemeinsames Verfahren für den Fall, dass Bewerbende aufgrund ihres Geflüchtetenstatus keine vollständige im Heimatland erworbene Hochschulzugangsberechtigung vorweisen kann.
Darüber hinaus hat sich die Kultusministerkonferenz angesichts des Zustroms von Menschen mit Fluchthintergrund im Mai 2016 zum Thema „Hochschulzugang und Hochschulzulassung für Geflüchtete. Möglichkeiten, die für die Immatrikulation fälligen Kosten zu reduzieren“ verständigt, das sich auf Regelungen der Länder stützt, die eine Ermäßigung der öffentlichen Gebühren und Entgelte für den Besuch einer Hochschule ermöglichen.
Quelle: Kultusministerkonferenz (2019[9]), The Education System in the Federal Republic of Germany – A description of the responsibilities, structures and developments in education, Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland.
Über den Erfolg des Programms lässt sich bislang wenig sagen, allerdings stößt es auf relativ großes Interesse seitens der Studieninteressierten. Für die im Rahmen von ESiSt durchgeführten Sprach- und Fachkursprogramme bewarben sich 2019 mehr als eintausend Studieninteressierte. Drei Viertel dieser Bewerbenden verfügten zwar über eine gültige Hochschulzugangsberechtigung, aber nicht über das für das Studium erforderliche deutsche Sprachniveau, und ein Viertel besaß einen ausländischen Schulabschluss, der nicht der deutschen Qualifikation entsprach. Nur 328 Bewerbende haben sich eingeschrieben und 134 haben das Programm erfolgreich abgeschlossen. Hinsichtlich der Übergangsquote in ein Hochschulstudium liegen noch keine Daten vor, aber ersten Rückmeldungen der Hochschulen zufolge, nahm die Mehrzahl der erfolgreichen Teilnehmenden ein Studium an einer brandenburgischen Hochschule auf; andere wechselten an eine Hochschule in einem anderen Bundesland.
Unterstützung der Studierenden beim Abschluss ihres Studiums
Wenn Studierende ihr Studium unterbrechen, kann dies ein Zeichen für eine unzureichende Vorbereitung sein. Es kann aber auch das Ergebnis logistischer Schwierigkeiten sein, mit denen Studierende konfrontiert sind (bspw., wenn sie Studium und Beruf unter einen Hut bringen müssen, was mit finanziellem Druck und langen Pendelzeiten verbunden ist). Darüber hinaus kann es auch auf Qualitätsprobleme im Bereich Studium und Lehre hinweisen. Die Abschlussquote im brandenburgischen Hochschulsystem ist mit knapp über 70 % acht Jahre nach Studienbeginn niedrig. Darüber hinaus ist der Anteil der Brandenburger Studierenden, die ihr Studium abbrechen, höher als im deutschen Durchschnitt, insbesondere bei den Studierenden an Universitäten.
Beratung bei finanziellen Schwierigkeiten und zur Vereinbarkeit von Studium und Beruf
Die Hochschulen und Studentenwerke des Landes Brandenburg bieten verschiedene Beratungsangebote und -strukturen an, die von den Studierenden offenbar auch relativ gut genutzt werden (siehe Abbildung 5.3). Insbesondere die beiden akutesten Themen der 21. Sozialerhebung – Konzentrationsschwierigkeiten und depressive Verstimmungen – scheinen durch das Beratungsangebot gut abgedeckt. Allerdings sollten die Sichtbarkeit und der Umfang der derzeitigen Angebote überprüft werden, zumal es nur wenige Angebote für viele andere drängende Problembereiche, wie Zeitmanagement, Vereinbarkeit von Studium und Erwerbstätigkeit, Studienfinanzierung, Partnerschaftsprobleme, Studienabschluss, Studienorganisation und Lernprobleme u. a. gibt (Middendorff, E. et al., 2017[5]) (Middendorff, E. et al., 2017[6]).
Die Studentenwerke in Brandenburg stellen in letzter Zeit angesichts der Covid-19-Pandemie einen erhöhten Bedarf an psychologischer Beratung fest. Dies betrifft insbesondere die Gruppe der internationalen Studierenden, für die die Möglichkeit der Inanspruchnahme therapeutischer Hilfe oft durch die Sprachbarriere und die Versicherungssituation erschwert wird. Auch in der Gruppe der Studierenden mit besonderen Lebensumständen (Studierende mit Behinderungen/chronischen Erkrankungen, Alleinerziehende mit Kindern) haben sich die bestehenden Probleme verschärft. Trotz der gestiegenen Nachfrage berichten die Studentenwerke, dass sie den Beratungswünschen durch zusätzliche Beratungstermine und die Anpassung der Beratungsformen (Telefon- und Videokonferenz) nachgekommen sind.
Die Förderanträge der Hochschulen in der letzten ESF-Förderrunde machten deutlich, dass die vorhandenen Beratungsstrukturen für die verschiedenen Zielgruppen sichtbarer und transparenter gemacht werden müssen. In der Förderperiode 2021–2027 werden sich die Hochschulen auf eine gezieltere Unterstützung von Studierenden der ersten Generation, Studierenden mit Migrationshintergrund und internationalen Studierenden konzentrieren. Die Erfahrungen der Universität Graz (siehe Kasten 5.3), die benachteiligten Studierenden individuelle Beratung und Betreuung anbietet und sie beim Aufbau sozialer Netzwerke unterstützt, könnten als gutes Beispiel dienen.
Lange Pendelzeiten für Studierende
Die relativ große Entfernung zwischen Wohn- und Studienort und die langen Pendelzeiten der Studierenden an brandenburgischen Hochschulen können ebenfalls ein Faktor sein, der zu Studienabbrüchen oder Hochschulwechseln führt. 59 % der Studierenden in Brandenburg wohnen nicht in der Nähe ihres Studienortes (gegenüber 16 % in Berlin und 39 % in ganz Deutschland) und benötigen im Durchschnitt 46 Minuten, um von zu Hause zur Hochschule zu gelangen (gegenüber 40 Minuten in Berlin und 33 Minuten in ganz Deutschland). 28 % der Studierenden in Brandenburg benötigen sogar mehr als eine Stunde für diesen Weg (gegenüber 11 % bundesweit). 57 % unter ihnen benutzen dafür öffentliche Verkehrsmittel (gegenüber 41 % in ganz Deutschland) (Middendorff, E. et al., 2017[5]) (Middendorff, E. et al., 2017[6]). Die Beibehaltung hybrider Lehrformate, bei denen die Studierenden nicht unbedingt persönlich am Unterricht teilnehmen müssen (wie es während der Schließung der Hochschulen im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie der Fall war), könnte Studierenden mit familiären und beruflichen Verpflichtungen an ihrem Wohnort beim Abschluss ihres Studiums helfen. Andere hingegen könnten zu einem Umzug an ihren Studienort bewegt werden, wenn sie dessen Vorteile besser kennen. So führt der Allgemeine Studierendenausschuss des EUV Frankfurt/Oder die Initiative „Zieh nach Frankfurt“ durch und informiert die Studierenden über alle Vorteile des Lebens und Studierens in Frankfurt/Oder. Niedrige Mietkosten, die Nähe zur Natur und moderne Einrichtungen auf dem Campus sind nur einige der Vorteile, die Studierende an Brandenburgs Hochschulstandorten genießen können.
Studienabbruch für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
Der Abbruch der Hochschulausbildung kann sich auf die Karrierechancen eines Nichtabsolventen auswirken. Zunächst mag ein Studienabbruch aufgrund einer Erwerbstätigkeit für Nichtabsolventen keine große Rolle spielen. Da jedoch die Nachfrage der Arbeitgeber nach höheren Qualifikationen zunehmen wird, kann das Fehlen von Hochschulabschlüssen hinderlich für ihre zukünftige berufliche Laufbahn sein. In Österreich bspw. sehen formlose Vereinbarungen zwischen den Studierenden, die ihr Studium für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit unterbrechen, und ihren Arbeitgebern individualisierte Studienformate zur Unterstützung des Studienabschlusses vor (siehe Kasten 5.3). Während diese Abmachungen in manchen Fällen eine mögliche Lösung darstellen, dürften sie institutions- oder systemweit schwierig umzusetzen sein.
Kasten 5.3. Maßnahmen zur Steigerung der Studienabschlussquote in Österreich
In Österreich schließt nur ein Viertel der Studierenden in Vollzeit-Bachelorstudiengängen ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit von drei (vier) Jahren ab. Aufgrund dieser Problematik hat die Regierung mehrere Maßnahmen zur Steigerung der Abschlussquoten umgesetzt.
Die Leistungsvereinbarungen zwischen dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und den öffentlichen Universitäten enthalten Indikatoren, die sich auf den Studienverlauf beziehen, wie z. B. die Anzahl der „prüfungsaktiven Studierenden“ (d. h. derjenigen, die mindestens 16 ECTS-Punkte pro Jahr erreichen) und die Anzahl der Absolventen, anstatt sich auf die Zahl der eingeschriebenen Studierenden zu konzentrieren. Darüber hinaus wird in den Vereinbarungen die „Studierbarkeit“ von Studiengängen berücksichtigt (d. h. die Gestaltung von Studiengängen, die es Studierenden mit unterschiedlichen Bedürfnissen ermöglicht, ihren Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit zu erlangen), und die Hochschulen haben sich um die Verbesserung der Studierbarkeit bemüht.
Die Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung sieht als eines der drei Ziele auch die Verbesserung des Studienerfolgs sowie einen integrativeren Zugang zur Hochschulbildung vor (siehe Kasten 4.9). Sie skizziert mehrere akademische und nichtakademische Fördermaßnahmen, wie z. B. das Angebot von Vorbereitungs- und Brückenkursen vor der Immatrikulation, Kurse zum akademischen Schreiben oder zum „Lernen, wie man lernt“ nach der Immatrikulation, Tutoring, Mentoring und Buddy-Programme.
Darüber hinaus wird in der Strategie die Möglichkeit erörtert, die Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) von Studiengängen weiterzuentwickeln, die im ersten Jahr der meisten Bachelorstudiengänge gesetzlich vorgeschrieben ist. Im Rahmen der Strategie soll geprüft werden, ob die STEOP in einigen Studiengängen zu einem allgemeinen Modul weiterentwickelt werden könnte, das den Studierenden die Möglichkeit gibt, nach Abschluss des allgemeinen Moduls ihre Studienrichtung zu wählen.
Angesichts des hohen Anteils erwerbstätiger Studierender in der Hochschulbildung gibt es außerdem mehrere Unterstützungsmaßnahmen, um die Vereinbarkeit von Studium und Beruf zu verbessern. So gibt es in Österreich zwar keine Teilzeit-Studiengänge, aber die Fachhochschulen bieten Studiengänge für berufstätige Studierende an, die abends und an Wochenenden stattfinden. Außerdem können erwerbstätige Studierende maximal 12 Monate Bildungskarenz in Anspruch nehmen und erhalten dafür eine Entschädigung. Auch die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und die Arbeiterkammer (AK) bieten Informationen zum Thema Studium und Beruf an.
Quelle: BMBWF (2017[18]), Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung, Vienna: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Das starre System der Bundesfinanzhilfe für Studierende
Die vielfältigen Zugangsmöglichkeiten zum landesweiten Hochschulsystem bieten den Job-Outs einige Möglichkeiten, später in ihrem Leben noch einmal die Hochschule zu besuchen, aber das relativ starre System der staatlichen Studienfinanzierung, das BAföG (BMBF, n.d.[19]), das nur Vollzeitstudierenden unter 30 Jahren für Bachelorabschlüsse und unter 35 Jahren für Masterabschlüsse zur Verfügung steht und vom Einkommen der Eltern abhängt, kann diesbezüglich ein Hindernis darstellen. Die obige Analyse hat gezeigt, dass finanzielle Probleme für einen Teil der brandenburgischen Studierenden ein Hindernis für den Studienabschluss darstellen, da sie tendenziell älter sind als der Durchschnitt der deutschen Studierenden und daher eher einer Beschäftigung nachgehen und/oder minderjährige Kinder und ihre Eltern betreuen.
Um die Studienabschlussquote zu erhöhen, verlangen einige europäische Länder von ihren Hochschulen den Abschluss von Studienverträgen mit den Studierenden, damit sie die Fortschritte der Studierenden überwachen und rechtzeitig eingreifen können; doch auch hier stellt das BAföG eine Hürde dar. Damit diese Verträge wirksam sind, sollten ihr Zweck und die Berichterstattungsmechanismen sowohl für die Hochschulen als auch für die Studierenden klar sein, und sie sollten mit finanzieller Unterstützung einhergehen. In der Flämischen Gemeinschaft gibt es beispielsweise einen Studienvertrag zwischen Hochschulen und Studierenden, in dem festgelegt ist, wie viele ECTS‑Punkte die Studierenden während des Semesters erwerben sollen, und der den Anspruch auf ein Studiendarlehen an das Erreichen dieses Ziels knüpft. Das BAföG ist insofern eine Art akademische Leistungsanforderung, als die Dauer des Anspruchs an die Regelstudienzeit gebunden ist, so dass Studierende, die langsame Fortschritte machen, gegen Ende ihres Studiums ihren Anspruch verlieren können. Die Begrenzung des BAföG-Anspruchs und die Tatsache, dass die nachteiligen Folgen schlechter Leistungen erst am Ende des Studiums eintreten, schmälern jedoch die Wirksamkeit als Leistungsanreiz.
Darüber hinaus werfen die Einführung des AFBG und die Unterschiede in der Ausrichtung und den Ansprüchen zwischen diesem Programm und dem BAföG die Frage auf, ob die beiden Programme aufeinander abgestimmt sind und ob die Antragsverfahren benutzerfreundlich und effizient sind.
Kasten 5.4 beschreibt Norwegens staatlichen Bildungskreditfonds als Gegenbeispiel für einen einzigen Anbieter von finanzieller Unterstützung für Studierende aller Bildungsstufen und Zielgruppen.
Kasten 5.4. Norwegens staatlicher Bildungskreditfonds
Norwegische Studierende haben Anspruch auf Darlehen und Zuschüsse aus dem staatlichen Bildungskreditfonds. Studierende, die an einer Universität, einer Fachhochschule oder einer anderen postsekundären Bildungseinrichtung angenommen wurden und bestimmte grundlegende Kriterien erfüllen, haben Anspruch auf Bildungsunterstützung.
Die Grundförderung soll die Lebenshaltungskosten und das Studienmaterial (Bücher usw.) abdecken. Die Beträge sind für alle Studierenden, die Anspruch auf finanzielle Unterstützung haben, einheitlich. Studierende können ein zusätzliches Darlehen zur Deckung der Studiengebühren beantragen. Studierende können Darlehen und Stipendien bis zu insgesamt acht Jahren erhalten. Sie können den Abschluss der Ausbildung um ein Jahr verschieben, ohne ihren Anspruch auf Unterstützung zu verlieren. Es gibt eine obere Altersgrenze von 65 Jahren, aber keine weiteren altersspezifischen Regeln.
Die Grundförderung wird zunächst in Form eines Darlehens gewährt. Für Studierende, die nicht bei ihren Eltern wohnen, können jedoch 40 % des Darlehens in ein Stipendium umgewandelt werden. Um das maximale Stipendium zu erhalten, müssen die Studierenden alle Prüfungen bestehen und dürfen kein Einkommen oder Vermögen haben, das bestimmte Grenzen überschreitet.
Es gibt zusätzliche Darlehen für Studierende, die 30 Jahre oder älter sind, und für Studierende mit Kindern.
Außerdem gibt es zusätzliche Stipendien für Studierende im Mutterschaftsurlaub, für Studierende mit Kindern, für Studierende, die krank werden, und für Studierende mit einer Behinderung. Die Höhe des Stipendiums richtet sich nach dem Einkommen der Studierenden und dem der Ehegatten/Lebenspartner.
Darüber hinaus erhalten norwegische Staatsangehörige und bestimmte ausländische Staatsangehörige* finanzielle Unterstützung für ein Studium im Ausland. Studierende im Ausland müssen ein Vollzeitstudium absolvieren, um für eine finanzielle Unterstützung in Frage zu kommen. Norwegische Studierende im Ausland können neben der Grundförderung auch eine Unterstützung für Studiengebühren und Reisekosten erhalten. Sowohl die Studiengebühren als auch die Reisekostenunterstützung werden teilweise als Zuschüsse und teilweise als Darlehen gezahlt.
Die Studierenden müssen ihre Darlehen zurückzahlen, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen oder keinen Anspruch mehr auf Unterstützung haben. Die Rückzahlungsfrist beträgt normalerweise 20 Jahre. Die erste Zahlung erfolgt in der Regel etwa sieben Monate nach Abschluss des Studiums.
Während der Studienjahre werden keine Zinsen berechnet oder gezahlt. Die Zinsen werden erst ab dem ersten Tag des Monats berechnet, der auf den Abschluss des Studiums folgt. Zinsen werden auch berechnet, wenn Studierende ihr Studium unterbrechen oder keinen Anspruch mehr auf finanzielle Unterstützung haben. Der Zinssatz für Darlehen wird von der Regierung festgelegt, liegt aber in der Regel in etwa auf dem Niveau des Zinssatzes für Verbraucher.
Der staatliche Bildungskreditfonds verfügt über Programme und Regelungen für den Erlass von Darlehen und den Aufschub der Zinszahlungen. Darlehensnehmende können die Rückzahlung für einen Zeitraum von max. 36 Monaten während des gesamten Rückzahlungszeitraums aufschieben. Die Zinsen werden jedoch in der Regel während des Aufschubs der Zahlung berechnet. Um von der Zinszahlung befreit zu werden, müssen sich die Darlehensnehmenden in einer bestimmten Situation befinden, die sie dazu berechtigt, wie z. B. geringes Einkommen, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Geburt oder Betreuung kleiner Kinder. Außerdem muss das Gesamteinkommen der Darlehensnehmenden unter bestimmten Grenzen liegen. Darlehensnehmenden, die Anspruch auf eine Zinsbefreiung haben, kann auch ein Zahlungsaufschub von mehr als 36 Monaten gewährt werden.
In einigen Fällen kann das Darlehen der Studierenden ganz oder teilweise erlassen werden. Dies gilt für Absolventen, die in bestimmten Teilen Nordnorwegens leben und arbeiten, sowie für einige Lehrkräfteausbildungen. Das Darlehen kann auch ganz oder teilweise gestrichen werden, wenn die Absolventen aufgrund von Krankheit oder eines Unfalls arbeitsunfähig werden (und daher Anspruch auf eine Invaliditätsrente aus dem nationalen Versicherungssystem haben). Schulden werden auch beim Tod der Schuldner erlassen. Ausländische Studierende aus Entwicklungsländern, die unter das Quotensystem fallen, müssen ihr Studiendarlehen nicht zurückzahlen, wenn sie nach dem Studium in Norwegen in ihr Herkunftsland zurückkehren.
Anmerkung: *Zutreffend für Bürger eines EWR- oder EFTA-Landes, die in Norwegen Rechte erworben haben, und ausländische Staatsangehörige mit einem ständigen Aufenthaltsrecht.
Quelle: OECD (2018[20]), Higher Education in Norway: Labour Market Relevance and Outcomes, OECD Publishing Paris, https://doi.org/10.1787/9789264301757-en.
Studierendenbefragung
In mehreren Ländern werden Befragungen hinsichtlich des Qualitätsindikatorensets im Bereich Studium und Hochschullehre unter den Studierenden durchgeführt (siehe Kasten 5.5). Befragungen zum Engagement der Studierenden liefern Indikatoren für effektive Studien- und Lehrmethoden, aber auch für das Campusumfeld. Das US-amerikanische Beispiel in Kasten 5.5 soll Informationen liefern, die die Hochschulen nutzen können, um Bereiche mit Unzulänglichkeiten zu ermitteln und die Qualität des Lernens und Studiums zu steuern. Die Studierendenbefragung in Deutschland deckt einige wichtige Aspekte ab, wie z. B. das Campusumfeld, Erfahrungen mit berufsbegleitendem Lernen, Auslandsaufenthalte und Beurlaubungen, enthält jedoch keine Fragen zu akademischen Herausforderungen, zum Lernen mit Kommilitonen, zu Lehrmethoden und zu Erfahrungen mit Lehrkräften. Die Rahmenverträge zwischen dem MWFK und Brandenburgs Hochschulen sehen die Erhebung und Bereitstellung einiger dieser Daten vor. Eine Befragung zum studentischen Engagement könnte landesweit vom MWFK durchgeführt werden, wobei die Daten den Hochschulen zur Qualitätsverbesserung zur Verfügung gestellt werden könnten.
Kasten 5.5. National Survey of Student Engagement (NSSE) in den Vereinigten Staaten
Umfragen zum Engagement Studierender können wertvolle Informationen für die Qualitätsbewertung der Hochschulen und ihre institutionelle Planung liefern. Darin werden die Studierenden zu ihren Verhaltens- und Lernansätzen sowie zu den Lern- und Lehrpraktiken in der Hochschulbildung und zur von den Einrichtungen angebotenen Unterstützung befragt.
In den Vereinigten Staaten werden anhand der Befragung National Survey of Student Engagement (NSSE) bspw. Detaillierte Informationen von Studierenden im ersten und zweiten Studienjahr in vier Themenbereichen erhoben:
Akademische Herausforderung, z. B. kognitives Lernen, reflektierendes und integratives Lernen, Lernstrategien, quantitatives Denken.
Lernen mit Kommilitonen, z. B. gemeinschaftliches Lernen und Diskussionen mit anderen.
Erfahrungen mit Lehrkräften, z. B. Interaktion zwischen Studierenden und Lehrkräften und effektive Lehrmethoden.
Campus-Umgebung, z. B. Qualität der Interaktionen und unterstützendes Umfeld.
Die Ergebnisse liefern den Einrichtungen und Hochschulbehörden detaillierte Informationen über Studierende und Hochschulen. Diese Informationen sind für die Hochschulen nützlich, wenn sie das Studium, die Lehre und die Qualität insgesamt verbessern wollen. Mehrere Hochschulen haben ihre Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung im Anschluss an ihre NSSE-Ergebnisse öffentlich dokumentiert, und viele dieser Maßnahmen werden der NSSE-Einrichtung zur Verfügung gestellt, damit sie an andere Hochschulen kommuniziert werden können.
2018 haben rund 500 amerikanische Hochschulen an der NSSE-Erhebung teilgenommen. Sie wurde zudem an Hochschulen in anderen OECD-Ländern wie Kanada, Mexiko und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Um ein besseres Verständnis bezüglich seiner Studierenden und seines Hochschulsystems zu erlangen, hat Irland auf der Grundlage der NSSE-Befragung die Studierendenbefragung Irish Survey of Student Engagement (ISSE) entwickelt.
Quelle: OECD (2018[20]), Higher Education in Norway: Labour Market Relevance and Outcomes, OECD Publishing Paris, https://doi.org/10.1787/9789264301757-en.
Hochschulfinanzierung durch öffentliche Gelder
Das Land Brandenburg hat das Modell der leistungsorientierten Mittelvergabe angepasst (siehe Kapitel 3), um die Hochschulen für die Zahl der Absolventen zu belohnen. Jedoch gibt es keine Evaluationen hinsichtlich der Wirksamkeit dieser Maßnahme auf den Hochschulabschluss. Dem Beispiel Österreichs folgend könnte das brandenburgische Mittelvergabemodell neben der Zahl der Absolventen auch einen Indikator für den Studienfortschritt einbeziehen, z. B. die Zahl der „prüfungsaktiven Studierenden“ (d. h. derjenigen, die mindestens 16 ECTS Punkte pro Jahr erworben haben) – sofern Daten verfügbar sind (siehe Kasten 5.3). Die Landesregierung muss zudem das Finanzerungsmodell überprüfen, um zu gewährleisten, dass sich die Finanzierung im Verhältnis zur Studierendenzahl in angemessener Weise vergrößern. Dadurch sollen die Hochschulen ihre Leistungsfähigkeit und Qualität aufrechterhalten.
Politikempfehlungen
Kasten 5.6. Politikempfehlungen zur Verbesserung der Vorbereitung von Studierenden auf ein Hochschulstudium und zur Gewährleistung, dass es abgeschlossen wird
Studienformate
Aufrechterhaltung der Möglichkeit für Studierende, besonders für die Erwerbstätigen unter ihnen, ihr Studium an ihre Lernpräferenzen anzupassen, etwa durch flexiblere Lehr- und Lernformate (basierend auf der Erfahrung aus der Pandemie sollten verstärkt hybride Lehrformate, in denen der Unterricht teils virtuell, teils in Präsenz stattfindet, und integrierte Lernformate mit E-Learning angeboten werden).
Immaterielle Unterstützung
Ausbau der Peer-Support-Programme an den Hochschulen, mit denen besonders benachteiligte Studierende individuell durch Kommilitonen im Studium beraten und beim Aufbau eines Netzwerkes an der Hochschule unterstützt werden.
erhöhte Sichtbarkeit der Informations- und Beratungsangebote an den Hochschulen und ggf. die Einrichtung einer zentralen Stelle für diese Angebote.
Bereitstellung von Informationen über das Leben am Campus und in der Stadt des jeweiligen Hochschulstandortes, um Studieninteressierte zum Zuzug zu motivieren.
Nutzung der Rahmenverträge mit den Hochschulen, um gewisse Daten über studentisches Engagement zu sammeln (etwa über Herausforderungen im akademischen Umfeld, das Lernen mit Kommilitonen, Lehrmethoden und Erfahrungen mit den Lehrkräften). Das MWFK könnte eine landesweite Umfrage zum studentischen Engagement durchführen und die Ergebnisse den Hochschulen zur Qualitätsverbesserung zur Verfügung stellen.
Aufmerksame Verfolgung bestehender College- bzw. Kolleg-Programme.
Finanzielle Unterstützung
Die Landesregierung Brandenburg (und das MWFK insbesondere) sollten sich für eine umfangreiche, grundsätzliche Überprüfung der Ausbildungsförderungssysteme einsetzen. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf der Anpassung der Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG)- und BAföG-Programme vor dem Hintergrund der kürzlich verabschiedeten Strategie für lebenslangen Lernen in der Bundesrepublik Deutschland liegen. Zudem sollte sichergestellt werden, dass die Vorschriften zu ihrer Anwendung transparent und die Antragsverfahren benutzerfreundlich und effizient sind.
Hochschulfinanzierung durch öffentliche Gelder
Mögliche Einbeziehung eines Indikators zu Studienfortschritts- oder Qualifizierungsabschluss-quoten der Studierenden (etwa die Zahl der aktiv an Prüfungen teilnehmenden Studierenden anhand der erworbenen ECTS-Punkte) neben der Absolventenzahl in das Leistungsfinanzierungsmodell.
Überprüfung des Finanzierungsmodells zur Gewährleistung, dass sich die Ressourcen einzelner Hochschulen im Verhältnis zur Studierendenzahl angemessen vergrößern. Dadurch sollen die Hochschulen ihre Leistungsfähigkeit und Qualität aufrechterhalten (z. B. durch die Einstellung von zusätzlichem Lehrpersonal bei steigenden Studierendenzahlen).
Quellennachweise
[8] Apolinarski and Brandt (2018), International Students in Germany 2016: Results of the Survey of International Students as Part of the 21st Social Survey of Deutsches Studentenwerk, conducted by the German Centre for Higher Education Research and Sciand Science Studies, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung.
[19] BMBF (n.d.), Das BAföG: alle Infos auf einen Blick, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung, https://www.xn--bafg-7qa.de/bafoeg/de/das-bafoeg-alle-infos-auf-einen-blick/das-bafoeg-alle-infos-auf-einen-blick_node.html;jsessionid=7BD1CDAF603734C99C2DFDC83114CEB6.live721.
[18] BMBWF (2017), Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung, Bundesministerium für Bildung und Forschung.
[14] Hasso Plattner Institute (n.d.), Youth Academy, https://hpi.de/en/studies/before-your-studies/youth-academy.html.
[3] Heublein, U. and R. Schmelzer (2018), Die Entwicklung der Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschulen: Berechnungen auf Basis des Absolventenjahrgangs 2016, DZHW.
[15] HNEE (n.d.), Hochschule » Offene Hochschule » Future Camp Workcamps, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, https://hnee.de/de/Hochschule/Offene-Hochschule/Future-Camp-Workcamps/Dein-Workcamp-Dein-Studium-Deine-ZukunftMit-den-HNEE-Workcamps-erfolgreich-ins-Studium-starten-K5642.html (accessed on 13 October 2021).
[9] Kultusministerkonferenz (2019), The Education System in the Federal Republic of Germany – A description of the responsibilities, structures and developments in education, Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland.
[5] Middendorff, E. et al. (2017), Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks – durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
[6] Middendorff, E. et al. (2017), Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21.Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks – durchgeführt vom DZHW. Randauszählung zur 21. Sozialerhebung für deutsche und bildungsinländische Studierende für Brandenburg, http://www.sozialerhebung.de/sozialerhebung/archiv/download/21/Soz21_ra_brandenburg.pdf.
[16] Netzwerk Studienorientierung Brandenburg (n.d.), Mediatek der Online Angebote, https://studieren-in-brandenburg.de/angebote/weitere-online-angebote-zur-studienorientierung/ (accessed on 1 April 2022).
[20] OECD (2018), Higher Education in Norway: Labour Market Relevance and Outcomes, Higher Education, OECD Publishing, Paris, https://dx.doi.org/10.1787/9789264301757-en.
[7] Schirmer, H. (2017), Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Potsdam 2016. Regionalauswertung der 21. Sozialerhebung durchgeführt vom DZHW für das Studentenwerk Potsdam., DZHW.
[13] Schülerlabor-Atlas (n.d.), Schülerlabore in Brandenburg, http://www.schuelerlabor-atlas.de/schuelerlabore/in/Brandenburg.
[10] Statistisches Bundesamt (2021), Deutschlandstipendium, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Bildungsfinanzen-Ausbildungsfoerderung/Tabellen/_tabellen-innen-deutschlandatipendium.html (accessed on 15 March 2022).
[2] Statistisches Bundesamt (2021), Hochschulstatistik, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Methoden/Erlaeuterungen/hochschulen.html.
[4] Statistisches Bundesamt (2020), Bildung und Kultur: Erfolgsquoten, Berechnung für die Studienanfängerjahrgänge 2006 bis 2010.
[1] Statistisches Bundesamt (2020), “Studierende an Hochschulen - vorläufige Ergebnisse - Wintersemester 2020/2021”, webpage, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Publikationen/_publikationen-innen-hochschulen-studierende-vorlaeufig.html (accessed on 16 February 2021).
[12] Stifterverband (n.d.), Hochschulperle, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, http://www.stifterverband.org/hochschulperle (accessed on 15 March 2021).
[11] Technische Hochschule Wildau (2018), Förderatlas: Stipendien in Brandenburg, webpage, https://www.th-wildau.de/studieren-weiterbilden/beratung-alt/studienfinanzierung/foerderatlas-stipendien-in-brandenburg/ (accessed on 6 December 2021).
[17] Technische Hochschule Wildau (n.d.), TH Mint +, http://www.th-wildau.de/hochschule/zentrale-einrichtungen/zentrum-fuer-qualitaetsentwicklung/th-mint/ (accessed on 3 December 2021).
Anmerkungen
← 1. Für die Vergleichbarkeit des Anteils der Masterstudiengänge zwischen Universitäten und Fachhochschulen sind in der Zahl von 32 % für Masterstudiengänge an Universitäten die Einschreibungen in Lehramtsstudiengänge nicht enthalten, die nur in Brandenburg als Hochschulstudiengang angeboten werden.
← 2. Vorläufige Ergebnisse für 2020/21 deuten auf einen besonders starken Anstieg der Anzahl weiblicher Studierender an den brandenburgischen Fachhochschulen hin (5,5 % vs. 0,7 % an den Universitäten).
← 3. Der Ansatz basiert auf zwei Faktoren: der Ableitung des Studienerfolgs (oder -misserfolgs) aus der Struktur der in einem Prüfungsjahr bestandenen Abschlussprüfungen und der daraus resultierenden Zusammenstellung einer entsprechenden Gruppe von Studienanfängern aus verschiedenen Jahren des Studienbeginns.
← 4. Die Zahlen in diesem Abschnitt beziehen sich auf die Hochschulen Universität Potsdam, FH Potsdam, Filmuniversität, TH Wildau und TH Brandenburg – nicht aber auf den gesamten brandenburgischen Hochschulsektor.
← 5. Auch ausländische Studierende mit einer Niederlassungserlaubnis oder Aussicht auf den Erwerb des Daueraufenthaltsrechts nach dem EU-Freizügigkeitsgesetz können BAföG beantragen.
← 6. Voraussetzung für eine Förderung nach dem BAföG ist, dass das Studium bis zum 30. Lebensjahr begonnen wurde. Für Masterstudiengänge liegt die Altersgrenze für den Studienbeginn bei 35 Jahren.
← 7. Eine Darlehensaufnahme im Rahmen dieser Regelung ist nur für Studierende unter 36 Jahren und vor Ende des zwölften Studiensemesters möglich. Diese Einschränkungen schließen einen großen Teil der Brandenburger Studierenden aus. Das Darlehen wird verzinst, sobald es ausgezahlt wird. Die Zinsen werden jedoch automatisch bis zum Beginn der Rückzahlung gestundet.