Dieses Kapitel befasst sich mit dem Umfang der Zuwanderungspopulationen (Indikator 2.1) und den soziodemografischen Merkmalen der Zugewanderten, soweit sie für die Integrationsergebnisse von Bedeutung sind. Neben Alter (Kapitel 6) und Geschlecht (Indikator 2.2) sind das die Geburtenziffern (Indikator 2.3) und die geografische Konzentration (Indikator 2.4) der Zugewanderten sowie ihre Haushalts- und Familienstruktur (Indikatoren 2.5 und 2.6). Während diese Faktoren auch für die im Inland Geborenen relevant sind, gibt es noch eine Reihe migrationsspezifischer Bestimmungsgrößen wie Aufenthaltszweck (Indikator 2.7), Aufenthaltsdauer und Herkunftsregion (Indikator 2.8). Nur wenn man weiß, wie sich diese Bestimmungsfaktoren von Land zu Land unterscheiden und wie die Zugewanderten im Vergleich zu den im Inland Geborenen dastehen, können die Integrationsergebnisse richtig ausgelegt werden.
Indikatoren der Integration von Zugewanderten 2023
2. Zusammensetzung der Zuwanderungsbevölkerungen und -haushalte
Abstract
In Kürze
Mehr als ein Zehntel der Bevölkerung sind Zugewanderte
In der OECD leben 141 Millionen Zugewanderte – das sind mehr als 10 % der gesamten OECD-Bevölkerung. In der EU fällt der Anteil mit 12 % sogar noch etwas höher aus: Insgesamt leben in der Union rd. 54 Millionen Menschen, die im Ausland geboren wurden.
Fast ein Drittel der Zugewanderten im OECD-Raum lebt in den Vereinigten Staaten, wobei dieser Anteil in den letzten zehn Jahren jedoch um 3 Prozentpunkte zurückgegangen ist. Deutschland ist das größte Aufnahmeland in der EU: Hier leben 25 % der im Ausland geborenen Unionsansässigen.
Die im Ausland geborene Bevölkerung ist in den letzten zehn Jahren sowohl im OECD- als auch im EU‑Raum um 20 % gewachsen. Die wichtigsten Faktoren waren dabei zum einen die Freizügigkeit innerhalb der EU/EFTA-Staaten und zum anderen die jüngsten Zuzüge von humanitären Migrant*innen. Zu den Ländern, in denen der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung am schnellsten gewachsen ist, gehören die nordischen Länder, Malta und zwei lateinamerikanische Länder (Chile, Kolumbien), in denen es zuvor nur eine kleine Zuwanderungsbevölkerung gab.
In den meisten Ländern überwiegt bei den Zugewanderten der Frauenanteil
Im EU- und OECD-Raum sind 51 % der zugewanderten Bevölkerung Frauen. Vor allem die seit Langem ansässigen Zugewanderten sind meistens Frauen, weil sie einerseits eine höhere Lebenserwartung haben und gleichzeitig bei den nach- oder mitreisenden Familienangehörigen überrepräsentiert sind. Am höchsten ist ihr Anteil in Ländern, deren Zuwanderungsbevölkerung älter ist (Lettland und Estland) und in denen zahlreiche geringqualifizierte Arbeitsmigrant*innen in der häuslichen Pflege tätig sind (wie in Italien und Zypern).
Aufgrund der Alterung der im Ausland geborenen Bevölkerung und des starken Zuflusses humanitärer Migrant*innen, die hauptsächlich männlich sind, in den Jahren 2015–2016, ist der Frauenanteil an der Zuwanderungsbevölkerung in den letzten 14 Jahren in drei Vierteln der EU-Länder gesunken. In den meisten Nicht-EU-Ländern und in einigen EU-Ländern, die vor der Krise von 2007–2008 einen starken Zustrom geringqualifizierter Arbeitskräfte verzeichneten, ging der Frauenanteil hingegen nach oben.
Zugewanderte Frauen haben tendenziell mehr Kinder als im Inland geborene. Ihre zusammengefasste Geburtenziffer liegt bei 2,02 in der EU und bei 2,46 in den Vereinigten Staaten, was deutlich höher ist als bei den im Inland geborenen Frauen (1,44 bzw. 1,58). Am größten ist die Geburtenlücke zwischen den im Ausland und den im Inland geborenen Frauen dabei in Ländern, in denen viele Frauen im Rahmen des Familiennachzugs zugewandert und/oder geringqualifiziert sind. Beispiele sind Frankreich, Deutschland, die Vereinigten Staaten und Costa Rica.
Familiäre Gründe sind OECD-weit nach wie vor der häufigste Aufenthaltszweck, während in der EU die meisten Zugewanderten die Freizügigkeit nutzen
In den letzten 15 Jahren basierte fast die Hälfte der dauerhaften Zuwanderung in der EU auf der innereuropäischen Freizügigkeit. Im OECD-Raum insgesamt, insbesondere in den Vereinigten Staaten und Frankreich, war hingegen der Familiennachzug der wichtigste Aufenthaltsgrund, während es in den meisten klassischen Einwanderungsländern die Arbeitsmigration war.
Im Jahr 2021 machte die dauerhafte Zuwanderung 0,6 % der Gesamtbevölkerung der EU, und 0,4 % der Gesamtbevölkerung des OECD-Raums aus. Am größten waren die Anteile der dauerhaft Zugewanderten dabei in den europäischen Ländern, die traditionell eine starke EU-interne Zuwanderung verzeichnen, wie Luxemburg (3,2 %), die Schweiz (1,4 %) und Belgien (0,9 %), sowie in Kanada (1,1%). Am kleinsten (unter 0,2 % der Bevölkerung) war der Anteil in den asiatischen und lateinamerikanischen OECD-Ländern.
Die meisten Zugewanderten leben seit mindestens zehn Jahren in ihrem Aufnahmeland
Mehr als zwei Drittel der Zugewanderten sind sowohl im OECD- als auch im EU-Raum seit mindestens zehn Jahren in ihrem Aufnahmeland ansässig. Nur in Ländern, die in jüngster Zeit Ziel humanitärer Migrant*innen waren oder überwiegend eine befristete Arbeitsmigration verzeichnen (z. B. Chile, Korea, Japan, Schweden, Bulgarien und Zypern), kamen mindestens 30 % der Zugewanderten erst in den letzten fünf Jahren in das Land.
Die Hälfte der Zuwanderungsbevölkerung in der EU stammt aus dem europäischen Ausland, 30 % aus einem anderen EU-Mitgliedstaat. Am größten ist der aus anderen EU Staaten zugewanderte Anteil der im Ausland Geborenen in Luxemburg (75 %), Ungarn (62 %) und der Slowakischen Republik (57 %). Aufgrund ihrer kolonialen Geschichte und der Gastarbeitermigration nach dem Zweiten Weltkrieg kommt in Frankreich, Portugal, den Niederlanden und Belgien ein großer Teil der im Ausland Geborenen aus Afrika, und in Spanien, Portugal und den Niederlanden aus Lateinamerika und der Karibik. In den nordischen Ländern wurde aufgrund der humanitären Migration ein erheblicher Anteil der Zugewanderten in Asien (vor allem im Nahen Osten) geboren.
In Asien stammen 79 % der Zugewanderten aus einem anderen asiatischen Land. In Kanada und Australien stammt ebenfalls mehr als die Hälfte der im Ausland Geborenen aus Asien, während in den Vereinigten Staaten über 50 % der Zugewanderten in Lateinamerika geboren ist.
Zugewanderte leben häufiger in städtischen Gebieten als im Inland Geborene
Zugewanderte leben in allen OECD-Ländern überproportional häufig in dicht besiedelten Gebieten, vor allem in langjährigen Zielländern und Mittel- und Osteuropa. In der EU lebt mehr als die Hälfte der erwachsenen Zuwanderungsbevölkerung in einem dicht besiedelten Gebiet – bei den im Inland Geborenen sind es weniger als zwei Fünftel.
Angesichts des allgemeinen Urbanisierungstrends in der im Inland geborenen Bevölkerung und der Bemühungen, die Arbeits- und humanitäre Migration geografisch breiter zu streuen, teilte sich die im Ausland und die im Inland geborene Bevölkerung in den dicht besiedelten Gebieten 2020 gleichmäßiger auf als noch 2012.
Hochqualifizierte Neuzugewanderte und Nicht-EU-Migrant*innen siedeln sich häufig in städtischen Gebieten an. In den größten Zuwanderungsländern der EU ist dieses Phänomen bei den Neuzugewanderten noch stärker, außer in den meisten nordischen Ländern, wo neu zugewanderte humanitäre Migrant*innen auf das ganze Land aufgeteilt werden.
Zugewanderte leben häufiger in Einpersonen- und Familienhaushalten als im Inland Geborene
12 % der Haushalte in der EU werden von mindestens einer Person geführt, die im Ausland geboren wurde. Etwa zwei Drittel dieser Haushalte bestehen ausschließlich aus Zugewanderten, und ein Drittel ist gemischt, d. h., die Haushalte werden von einer im Ausland und einer im Inland geborenen Person geführt. Die meisten Haushalte, die nur aus Zugewanderten bestehen, werden von Nicht-EU-Migrant*innen geführt.
Außerhalb von Europa sind die Anteile der Zuwanderungshaushalte in Australien, Neuseeland und Israel besonders groß. Hier werden mindestens zwei Fünftel der Haushalte von mindestens einer Person geführt, die aus dem Ausland zugezogen ist. In Ländern mit kleiner Zuwanderungsbevölkerung wie Mexiko und Korea sind die Anteile hingegen gering.
In den meisten Ländern sind die Zuwanderungshaushalte etwas größer als die Haushalte im Inland Geborener – EU-weit um 0,2 Personen. In manchen lateinamerikanischen OECD-Ländern, den Niederlanden, Israel und den meisten mittel- und osteuropäischen Ländern ist das allerdings nicht der Fall.
Bei den Haushalten mit Kindern, aber auch bei den Einpersonenhaushalten, sind Zugewanderte überproportional stark vertreten. Tatsächlich ist der Einpersonenhaushalt in den meisten Ländern die häufigste Lebensform von Zugewanderten, während es im Vereinigten Königreich, in Irland, Griechenland und Spanien die Familie (Erwachsene mit Kindern) ist.
2.1. Umfang der Zuwanderungsbevölkerung
Kontext des Indikators
Zur Zuwanderungsbevölkerung gehören alle Menschen, die außerhalb des Landes geboren wurden, in dem sie ansässig sind. Diese werden auch als „im Ausland Geborene“ bezeichnet.
Im Jahr 2021 lebten in der EU 54 Millionen Zugewanderte. Das entspricht 12 % der EU-Bevölkerung. Im OECD-Raum ist der Anteil mit über 10 % etwas geringer. Insgesamt sind es dort 141 Millionen im Ausland Geborene. In klassischen Einwanderungsländern wie Australien, Kanada und Neuseeland machen die Zugewanderten mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung aus. Auch in der Schweiz und in Luxemburg stammt knapp ein Drittel bzw. die Hälfte der Bevölkerung aus dem Ausland. Bei beiden Staaten handelt es sich um langjährige Zielländer, die in den letzten zwanzig Jahren eine besonders starke Migration aus dem Freizügigkeitsraum der EU/EFTA verzeichneten. In den meisten asiatischen, lateinamerikanischen und mitteleuropäischen OECD-Ländern ist die Zuwanderungsbevölkerung hingegen gering. In Mexiko, Polen und Japan betrug sie 2021 weniger als 2,5 %.
Zahlenmäßig ist die Zuwanderungsbevölkerung in den letzten zehn Jahren um mehr als 20 % gestiegen: von 114 auf 141 Millionen im OECD-Raum und von 44 auf 54 Millionen in der EU. Ihr prozentualer Anteil an der Gesamtbevölkerung ist in den meisten Ländern gewachsen, in der Hälfte der Länder sogar um mehr als 2 Prozentpunkte. Die wichtigsten Faktoren beim Zuwachs der im Ausland geborenen Bevölkerung waren zum einen die Freizügigkeit innerhalb der EU-/EFTA-Staaten und zum anderen die jüngsten humanitären Migrationsbewegungen in Europa und Südamerika seit 2015. In den nordischen Ländern ist die Gesamtzahl der Zugewanderten etwa um fast 50 % gestiegen – das entspricht einem Zuwachs des Anteils an der Gesamtbevölkerung dieser fünf Länder um mindestens 2,5 Prozentpunkte. In Schweden und Island ist der Anteil der zugewanderten Bevölkerung sogar um 5 Prozentpunkte gewachsen. In Malta hat sich der Anteil der Zugewanderten fast verdreifacht, wobei Länder, die 2011 noch eine kleine Zuwanderungsbevölkerung hatten, ebenfalls einen deutlichen Zuwachs verzeichneten. So hat sich der Anteil der im Ausland Geborenen in Chile und Rumänien mehr als verdreifacht, während er in Kolumbien fast um den Faktor 20 gewachsen ist, weil viele Menschen aus Venezuela aus humanitären Gründen in das Nachbarland zogen. In Israel und den baltischen Staaten, die zu den wenigen Ländern gehören, in denen der Anteil der Zugewanderten an der Gesamtbevölkerung gesunken ist, konnten die Neuzugewanderten die Alterung der Zuwanderungsbevölkerung nicht ausgleichen. Im Fall von Israel hat die Geburtenziffer – eine der höchsten im OECD-Raum – ebenfalls zum Rückgang des Anteils der im Ausland Geborenen beigetragen.
Die geografische Verteilung der Zugewanderten nach Wohnsitzland wurde von 2011 bis 2021 sowohl im OECD- als auch im EU-Raum breiter. So lebt zwar fast ein Drittel der Zugewanderten im OECD-Raum in den Vereinigten Staaten, dieser Anteil ging in den zehn Jahren jedoch um 3 Prozentpunkte zurück. Deutschland ist mit 25 % aller im Ausland Geborenen in der EU zunehmend das größte Aufnahmeland der Union. Der „Marktanteil“ der übrigen Hauptaufnahmeländer in der EU (dazu gehören Frankreich, Spanien und Italien) geht hingegen zurück.
Kernaussagen
In der EU leben 54 Millionen Zugewanderte. Das entspricht 12 % der EU-Gesamtbevölkerung. Im OECD-Raum ist der Anteil mit über 10 % etwas geringer. Insgesamt sind es dort 141 Millionen im Ausland Geborene.
In den letzten zehn Jahren ist der Anteil der Zuwanderungsbevölkerung in fast allen Ländern gestiegen – insgesamt um mehr als 20 % sowohl im OECD- als auch im EU-Raum.
Zu den Ländern, in denen der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung am schnellsten gewachsen ist, gehören die nordischen Länder, Malta und mehrere lateinamerikanische Länder (Chile, Kolumbien), in denen es zuvor nur eine kleine Zuwanderungsbevölkerung gab.
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.
2.2. Frauenanteil
Kontext des Indikators
Dieser Indikator erfasst den Anteil der Zuwanderungsbevölkerung (d. h. der im Ausland Geborenen), der sich als weiblich definiert.
Während Männer in den meisten Ländern den Großteil der Neuzugewanderten ausmachen, sind die meisten Ansässigen Frauen. Nicht nur ist ihre Lebenserwartung höher, sondern nach- oder mitreisende Familienangehörige (wo Frauen überrepräsentiert sind) halten sich tendenziell auch länger im Aufnahmeland auf. In der EU wie auch im OECD-Raum machen Frauen 51 % der Zugewanderten aller Altersgruppen aus. Einen höheren Frauenanteil (mindestens 54 %) gibt es dabei in Estland, Lettland und Israel – die Länder mit dem größten Anteil von Zugewanderten über 65 Jahren, wo Frauen aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung überproportional stark vertreten sind. Auch in Costa Rica und in den meisten südeuropäischen Ländern, darunter vor allem in Zypern und Italien, wo in den letzten zwanzig Jahren eine starke Zuwanderung von geringqualifizierten Arbeitsmigrant*innen verzeichnet wurde, sind Frauen in der zugewanderten Bevölkerung überrepräsentiert. Viele von ihnen arbeiten in der häuslichen Pflege, wo es ein erhebliches Geschlechtergefälle gibt. In den meisten nordischen Ländern, Malta und Deutschland – allesamt Staaten, die jüngst viele humanitäre Migrant*innen aufnahmen – sind hingegen die Männer bei den Zugewanderten überrepräsentiert. In Ländern, in denen Menschen häufig aus Arbeitsgründen zuziehen und wo sich die Zuwanderung auf stark männlich dominierte Sektoren wie das Verarbeitende Gewerbe oder das Bauwesen konzentriert, sind Frauen ebenso unterrepräsentiert. Beispiele sind hier etwa die mitteleuropäischen Länder und Korea. Tatsächlich liegt der Frauenanteil an der zugewanderten Gesamtbevölkerung in Korea, Slowenien und der Tschechischen Republik bei nicht einmal 46 %.
Auf der EU-Ebene blieb der Frauenanteil an der Zuwanderungsbevölkerung in den letzten 14 Jahren stabil. In zwei Dritteln der EU-Länder sind die Anteile hingegen gefallen – in Litauen, Malta und Polen um mindestens 6 Prozentpunkte. Zwei Faktoren sind hier ausschlaggebend: zunächst die Alterung (und damit verbundene Sterblichkeit) der Zuwanderungsbevölkerung in Mittel- und Osteuropa, gepaart mit der Tatsache, dass die Neuzuwanderung die Sterblichkeit der zugewanderten Frauen nicht ausgleichen konnte, und zweitens der starke Zufluss hauptsächlich männlicher humanitärer Migranten in den letzten zehn Jahren, vor allem 2015–2016. In den Nicht-EU-Ländern fielen diese Faktoren weniger schwer ins Gewicht, sodass der Frauenanteil an der Zuwanderungsbevölkerung in den meisten Nicht-EU-Ländern in den letzten 14 Jahren gestiegen ist. In einigen EU-Ländern, die bis zum Konjunkturabschwung 2007–2008 eine starke männliche Arbeitsmigration verzeichneten, ist der Frauenanteil ebenso gestiegen. Denn während manche dieser zugewanderten Männer in der Zeit arbeitslos wurden und ihre Aufnahmeländer wieder verließen, kam es in Ländern wie Spanien und Irland zu zahlreichen Familiennachzügen. In Korea ist der Frauenanteil ebenfalls deutlich gewachsen, vor allem durch Ehegattennachzug.
In der EU ist der Frauenanteil bei den in der EU Geborenen höher als bei den Drittstaatsangehörigen, was hauptsächlich auf die Situation in Deutschland zurückzuführen ist: Hier sind die in der EU Geborenen mehrheitlich Frauen, während die Zugewanderten aus Nicht-EU-Ländern vorwiegend Männer sind. Tatsächlich ist der Frauenanteil an den Zugewanderten aus der EU in etwa zwei Dritteln der EU-Länder größer, während er bei den Zugewanderten aus Nicht-EU-Ländern in allen EU-Ländern überwiegt – außer in Slowenien, Rumänien, Schweden, Österreich und Deutschland.
Kernaussagen
In der EU und im OECD-Raum beträgt der Frauenanteil an der zugewanderten Bevölkerung 51 %. In Ländern, in denen die Zuwanderungsbevölkerung älter ist und zahlreiche geringqualifizierte Arbeitsmigrant*innen in der häuslichen Pflege tätig sind (wie in Italien und Zypern), ist der Frauenanteil höher.
Durch die Alterung der im Ausland geborenen Bevölkerung und die humanitäre Migration ist der Frauenanteil an der zugewanderten Gesamtbevölkerung in den letzten 14 Jahren in zwei Dritteln der EU‑Länder gesunken, während er in den meisten Nicht-EU-Ländern, insbesondere in Korea, sowie in Spanien und Irland gestiegen ist.
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.
2.3. Geburtenziffer
Kontext des Indikators
Die zusammengefasste Geburtenziffer ist definiert als die Zahl der Kinder, die lebend von einer Frau im Laufe ihres Lebens geboren würden, wenn diese während des gebärfähigen Alters entsprechend den jeweiligen alters- und gruppenspezifischen Geburtenziffern Kinder gebären würde.
Die zusammengefassten Geburtenziffern betreffen nur die Frauen, die ein Kind im Wohnsitzland geboren haben. Forschungsergebnissen zufolge wird die Fertilität zugewanderter Frauen möglicherweise unterbrochen – denn Frauen mit Migrationsabsicht bevorzugen es häufig, die Geburt ihres ersten Kindes bis kurz nach der Ankunft im Aufnahmeland hinauszuzögern. Die zusammengefassten Geburtenziffern können dadurch automatisch höher liegen als die „endgültige Geburtenrate“ (endgültige Zahl der Kinder, die Frauen eines bestimmten Geburtsjahrgangs (Kohorte) im Laufe ihres Lebens durchschnittlich bekommen). Zudem hängt die Zuverlässigkeit der Zahlen von der Zuverlässigkeit der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung und der Schätzungen der ansässigen Bevölkerung ab. In Ländern, in denen für die Geburtenstatistik und die Bevölkerungsschätzung andere Bezugsjahre herangezogen werden, sind die Zahlen weniger belastbar. In Ländern mit einem hohen Anteil von Frauen/Müttern mit unbekanntem Geburtsland sind die Schätzungen möglicherweise ebenso verzerrt.
Die zusammengefasste Geburtenziffer der zugewanderten Bevölkerung lag 2019 bei 2,02 Kindern je Frau in der EU und bei 2,46 Kindern in den Vereinigten Staaten – deutlich höher als bei den in der EU (1,44) und in den Vereinigten Staaten (1,58) geborenen Frauen. In einem Drittel der Länder hatten die im Ausland geborenen Frauen im Durchschnitt mehr als 0,5 Kinder mehr als die im Inland geborenen. Am größten sind die Geburtenlücken (zusammengefasste Geburtenziffer) zwischen den im Ausland und den im Inland geborenen Frauen dabei in den langjährigen europäischen Zielländern, in denen anteilsmäßig viele Nicht-EU-Migrant*innen aus geburtenstarken Ländern wohnen (außer in den Niederlanden), in den amerikanischen OECD-Ländern und den meisten südeuropäischen Ländern sowie in Litauen und Polen. In den zwei EU-Ländern mit den größten Zuwanderungsbevölkerungen (Deutschland und Frankreich), den Vereinigten Staaten und Costa Rica beträgt die Lücke über 0,8 Kinder pro Frau. Wie im Kasten weiter oben erläutert, sind die zusammengefassten Geburtenziffern zugewanderter Frauen höher als die endgültige Geburtenrate, weil einige die Geburt bis kurz nach der Migration hinauszögern. Das betrifft vor allem Länder, in denen viele Frauen im Rahmen des Familiennachzugs zuwanderten und/oder geringqualifiziert sind. In der EU ist die Geburtenziffer bei den außerhalb der EU/EFTA geborenen Frauen mit 2,27 Kindern fast immer höher als bei den in der EU oder im Inland geborenen Frauen. In Teilen Mittel- und Osteuropas, Australien, Türkiye, Japan, Israel, Island und Dänemark haben zugewanderte Frauen hingegen weniger Kinder als die im Inland geborenen. In Japan ist die zusammengefasste Geburtenziffer bei zugewanderten Frauen geringer, weil viele von ihnen internationale Studentinnen oder Praktikantinnen/Auszubildende sind, deren Aufenthaltsgenehmigung zeitlich begrenzt ist. Außerdem werden gemischt-nationale Ehen in Japan häufiger geschieden. In Malta, Zypern, Irland und den Niederlanden sind die zusammengefassten Geburtenziffern bei den im Ausland und den im Inland Geborenen hingegen ähnlich.
Im Zeitraum 2010‒2019 gingen die zusammengefassten Geburtenziffern in den meisten Ländern, in denen Daten zur Verfügung standen, zurück – und zwar sowohl bei den im Ausland wie auch bei den im Inland geborenen Frauen. Beide Gruppen weisen grundsätzlich eine ähnliche Geburtenentwicklung auf, es gibt jedoch auch nennenswerte Ausnahmen: In Irland ging der allgemeine Rückgang der zusammengefassten Geburtenziffer allein auf die im Inland geborenen Frauen zurück, während die Zahl bei den zugewanderten Frauen im gesamten Zeitraum stabil blieb. In Luxemburg, Österreich und Portugal ging die zusammengefasste Geburtenziffer dagegen bei den im Ausland geborenen Frauen deutlich zurück, während sie bei den im Inland geborenen Frauen etwas stieg. In Slowenien und Malta erhöhte sich die zusammengefasste Geburtenziffer nur bei den im Ausland geborenen Frauen.
Kernaussagen
Die zusammengefasste Geburtenziffer liegt in der EU bei 2,02 Kindern je zugewanderter Frau – deutlich höher als bei den im Inland geborenen Frauen (1,44).
Die größten Geburtenlücken zwischen den im Ausland und den im Inland geborenen Frauen gibt es in Costa Rica, den Vereinigten Staaten, Frankreich und Deutschland.
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.
2.4. Konzentration in dicht besiedelten Gebieten
Kontext des Indikators
Die wirtschaftlichen Chancen und Wohnmöglichkeiten sind in den Ländern ungleich verteilt. Vor allem zwischen dicht und weniger dicht besiedelten Gebieten gibt es deutliche Unterschiede.
Ein dicht besiedeltes Gebiet ist als Cluster angrenzender bebauter Rasterzellen mit einer Mindestbevölkerung (in der Regel mindestens 50 000 Personen) und einer Mindestbevölkerungsdichte (in der Regel mindestens 500 Einwohner*innen je Quadratkilometer) definiert. In europäischen Ländern berechnet sich die Dichte aus der Anzahl der Personen je Quadratkilometer, während außerhalb von Europa die Konzentration der Bevölkerung innerhalb der Gemeinden und Metropolregionen mit unterschiedlichen Schwellenwerten berechnet wird. Die beiden Angaben sind dadurch nur bedingt vergleichbar.
Zugewanderte sind in allen Ländern in den Hauptstädten und ihren Metropolregionen, wo sich die Arbeitsplätze und die Diaspora konzentrieren, überrepräsentiert. In der EU lebt mehr als die Hälfte der im Ausland geborenen Erwachsenen in dicht besiedelten Gebieten, während es bei den im Inland geborenen nur zwei Fünftel sind. In den meisten langjährigen Zielländern sowie in Mittel- und Osteuropa ist die Konzentration von Zugewanderten besonders stark. Außerhalb von Europa konzentrieren sich die Zugewanderten in den klassischen Zuwanderungsländern und in Lateinamerika stärker in den dicht besiedelten Gebieten als die im Inland Geborenen.
In rund zwei Dritteln der Länder hat die Konzentration der im Ausland geborenen Bevölkerung in dicht besiedelten Gebieten im Zeitraum 2012–2020 zugenommen, entsprechend dem allgemeinen Urbanisierungstrend. Da die Konzentration der im Inland geborenen Bevölkerung in den meisten Ländern noch stärker zunahm als in der zugewanderten Bevölkerung, wurde der Abstand zwischen den Gruppen kleiner. Die Urbanisierung ist dadurch ausgewogener geworden, auch dank der Bemühungen, die Arbeits- und die humanitäre Migration geografisch besser zu verteilen. In Mitteleuropa, Irland und einigen anderen Ländern vergrößerte sich der Abstand jedoch.
EU-weit leben 59 % der neu zugewanderten Migrant*innen (weniger als fünf Jahre Aufenthalt) in dicht besiedelten Gebieten. Bei den seit Langem ansässigen Migrant*innen (mindestens 10 Jahre Aufenthalt) sind es 52 %. In Portugal, Irland und Luxemburg leben Neuzugewanderte im Vergleich zu den seit Langem ansässigen Zugewanderten besonders häufig in dicht besiedelten Gebieten. In Schweden, Norwegen, Dänemark und Island, wo neu zugewanderte humanitäre Migrant*innen ihren Wohnsitz aufgrund der nationalen Gesetzgebung erst nach einigen Jahren frei wählen dürfen und deshalb landesweit verteilt werden, leben die seit Langem ansässigen Zugewanderten häufiger in dicht besiedelten Gebieten als die Neuzugewanderten. Außerhalb der EU geborene Zugewanderte leben besonders häufig in dicht besiedelten Gebieten: 2020 waren es EU-weit 58 %. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als bei den in der EU Geborenen, und 19 Prozentpunkte mehr als bei den im Inland Geborenen. Hochqualifizierte leben unabhängig von ihrem Geburtsland fast überall häufiger in städtischen Gebieten, wo sich die Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochqualifizierte konzentrieren. Nur in Belgien und dem Vereinigten Königreich leben die Geringqualifizierten häufiger in städtischen Gebieten, und zwar sowohl die im Ausland als auch die im Inland geborenen.
Kernaussagen
Zugewanderte leben in allen Ländern überproportional häufig in dicht besiedelten Gebieten, vor allem in den meisten langjährigen Zielländern sowie in Mittel- und Osteuropa.
In den meisten Ländern war der Abstand zwischen den Anteilen der im Ausland und der im Inland Geborenen in dicht besiedelten Gebieten 2020 kleiner als 2012.
Außerhalb der EU geborene Zugewanderte leben besonders häufig in dicht besiedelten Gebieten: 2020 waren es EU-weit 58 %. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als bei den in der EU Geborenen, und 19 Prozentpunkte mehr als bei den im Inland Geborenen.
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.
2.5. Zuwanderungshaushalte
Kontext des Indikators
Ein Zuwanderungshaushalt ist eine Gruppe von Personen, die gemeinsam in einer Wohnung lebt und bei der a) mindestens eine für den Haushalt verantwortliche Person (vgl. Glossar) zugewandert ist (breit gefasste Definition) oder b) alle für den Haushalt verantwortlichen Personen zugewandert sind (eng gefasste Definition). Sofern nicht anders angegeben, gilt in dieser Publikation die eng gefasste Definition. Die Berechnung der durchschnittlichen Haushaltsgröße bezieht sich dabei entweder auf Haushalte, die ausschließlich aus Zugewanderten bestehen, oder auf solche, die ausschließlich aus im Inland Geborenen bestehen.
EU-weit werden 12 % der Haushalte von mindestens einer zugewanderten Person geführt. In rund zwei Dritteln dieser Haushalte sind alle Verantwortlichen im Ausland geboren, während etwa ein Drittel gemischte Haushalte sind, d. h., die Haushaltsverantwortung obliegt einer im Ausland und einer im Inland geborenen Person. Zuwanderungshaushalte sind besonders zahlreich in Australien, Neuseeland und Israel. Hier werden mindestens zwei Fünftel der Haushalte von mindestens einer Person geführt, die aus dem Ausland zugezogen ist. In den folgenden Ländern machen die gemischten Haushalte (d. h. Haushalte, in denen mindestens eine verantwortliche Person im Ausland geboren wurde), über 30 % der Haushalte aus: mitteleuropäische Länder, deren Zuwanderung maßgeblich durch Grenzverschiebungen, Staatsneugründungen und nationale Minderheiten geprägt ist, Portugal, Malta und Griechenland sowie langjährige Zielländer, in denen die Zuwanderung hauptsächlich Nicht-EU-Migrant*innen betrifft (Deutschland, Frankreich und die Niederlande). In den übrigen südeuropäischen Ländern, Luxemburg, Estland und Lettland wird die überwiegende Mehrheit der Haushalte mit mindestens einer im Ausland geborenen verantwortlichen Person ausschließlich von Zugewanderten geführt.
In der EU werden mehr als zwei Drittel der Haushalte, die nur aus Zugewanderten bestehen, von Nicht-EU-Migrant*innen geführt. An gemischten Haushalten sind Drittstaatsangehörige seltener beteiligt, wobei sie EU-weit immer noch mehr als drei Fünftel der Haushalte stellen, die aus einer im Ausland und einer im Inland geborenen verantwortlichen Person bestehen. Belgien, Österreich und die Schweiz sind die einzigen Länder, in denen in der EU Geborene in gemischten Haushalten am stärksten vertreten sind. Nur 0,2 % der Haushalte in der EU werden von einer in der EU geborenen und einer außerhalb der EU geborenen zugewanderten Person geführt.
In den meisten OECD- und EU-Ländern sind die Haushalte der Zugewanderten größer als diejenigen der im Inland Geborenen. Im EU-Durchschnitt sind sie um 0,2 Personen größer, in Spanien, den Vereinigten Staaten, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Kolumbien, Costa Rica und Luxemburg um 0,5 Personen. In zwei Fünfteln der Länder sind die Haushalte der im Inland Geborenen im Durchschnitt allerdings größer. Beispiele sind hier Mexiko, Chile, Israel, die Niederlande und die meisten mittel- und osteuropäischen Staaten. Da sich die Zahl der Kinder auf die Haushaltsgröße auswirkt, sind die Haushalte der im Inland Geborenen in Mexiko und Israel, wo inländische Familien kinderreicher sind als die zugewanderten, tendenziell größer. In einigen mittel- und osteuropäischen Ländern, wo die zugewanderte Bevölkerung älter ist, leben in den Haushalten der im Inland Geborenen mit mehr als doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit Kinder als in den Haushalten der im Ausland Geborenen. In den Niederlanden sind die Zuwanderungshaushalte kleiner, da die meisten Einpersonenhaushalte sind (Indikator 2.6).
Kernaussagen
EU-weit werden 12 % der Haushalte von mindestens einer zugewanderten Person geführt. Außerhalb von Europa sind die Anteile der Zuwanderungshaushalte in der Regel deutlich größer.
In den mitteleuropäischen Ländern, Portugal, Griechenland, Malta und in den langjährigen Zielländern, in denen die Zuwanderung hauptsächlich Nicht-EU-Migrant*innen betrifft, sind die Haushalte, in denen mindestens eine verantwortliche Person im Ausland geboren wurde, häufiger gemischt.
In den meisten Ländern sind die Haushalte der Zugewanderten größer als diejenigen der im Inland Geborenen, außer in Israel, einigen lateinamerikanischen Ländern, den Niederlanden und den meisten mittel- und osteuropäischen Ländern.
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.
2.6. Zusammensetzung der Zuwanderungshaushalte
Kontext des Indikators
Haushalte werden in vier Kategorien unterteilt: 1. Einpersonenhaushalte: ein Erwachsener, keine Kinder; 2. Erwachsene ohne Kinder; 3. Alleinerziehende: Alleinerziehendenhaushalte mit mindestens einem Kind; und 4. Familien: Erwachsene mit mindestens einem Kind.
Nahezu 40 % der Zuwanderungshaushalte in der EU sind Einpersonenhaushalte ohne Kinder. Familien und Erwachsene ohne Kinder machen jeweils 28 % der Zuwanderungshaushalte aus, und 5 % sind Alleinerziehende. In den meisten europäischen Ländern sowie in Korea, Australien und Kanada leben Zugewanderte vorwiegend in Einpersonenhaushalten. In den meisten lateinamerikanischen Ländern, im Vereinigten Königreich sowie in Irland, Griechenland und Spanien ist die Familie dagegen die häufigste Haushaltsform. In den Vereinigten Staaten gibt es etwa halb so viele Einpersonenhaushalte wie in der EU und ebenso viele Familien mit Kindern wie ohne. In der EU und im OECD-Raum leben insgesamt in rund einem Drittel der Haushalte von Zugewanderten Kinder. In Irland steigt der Anteil auf mehr als die Hälfte. In Mittel- und Osteuropa, wo der Anteil der älteren Zuwanderungsbevölkerung am größten ist, leben hingegen in mehr als 70 % der Zuwanderungshaushalte keine Kinder. Auch in den klassischen Zuwanderungsländern mit vielen Arbeitsmigrant*innen leben in der überwiegenden Mehrheit der Zuwanderungshaushalte keine Kinder. Das Gleiche gilt für die langjährigen europäischen Zielländer, in denen die Arbeitsmigrant*innen der Gastarbeiter-Ära inzwischen altern, und Länder wie Schweden und Norwegen, die kürzlich viele humanitäre Migrant*innen aufgenommen haben.
In mehr als zwei Dritteln der EU-Staaten leben die im Ausland Geborenen häufiger allein als die im Inland Geborenen. In Ländern mit einer älteren Zuwanderungsbevölkerung, z. B. in den baltischen Ländern und in Israel, ist diese Entwicklung besonders stark ausgeprägt. Das Gleiche gilt für langjährige Zielländer wie Deutschland und die Niederlande sowie Italien und andere Länder, in denen jüngst zahlreiche alleinstehende Arbeitsmigrant*innen zugezogen sind. In den meisten nichteuropäischen Ländern und in den europäischen Ländern, die üblicherweise Migrant*innen aus anderen EU-Ländern anziehen (Luxemburg und die Schweiz), leben die im Inland Geborenen dagegen häufiger allein als die im Ausland Geborenen.
In drei Vierteln der Länder leben Zugewanderte außerdem häufiger in aus Erwachsenen und mindestens einem Kind bestehenden Haushalten als die im Inland Geborenen. Unter den im Inland Geborenen ist der Erwachsenenhaushalt ohne Kinder die häufigste Haushaltsform. Dazu gehören Paare ohne Kinder, Eltern, die mit ihren erwachsenen Kindern zusammenleben, und Wohngemeinschaften. In den meisten OECD-Ländern mit alternden Bevölkerungen erhöhen die im Inland geborenen älteren Paare den Anteil der Haushalte, in denen Erwachsene ohne Kinder zusammenleben. In Ländern, in denen Zugewanderte durchschnittlich jünger sind als die im Inland Geborenen (Indikator 6.1), sind die Zuwanderungshaushalte häufiger Familien, wobei es die größten Abstände in Spanien, Griechenland, Finnland, Irland und einigen lateinamerikanischen Ländern gibt. In zwei Dritteln der Länder sind Alleinerziehendenhaushalte unter den Zugewanderten ebenfalls stärker verbreitet als unter den im Inland Geborenen. Ihre Häufigkeit ist in der Regel nur geringfügig höher, in Finnland, den Niederlanden und Belgien ist sie allerdings doppelt so hoch.
Kernaussagen
Die häufigste Haushaltsform unter den Zugewanderten ist in den meisten Ländern der Einpersonenhaushalt. Im Vereinigten Königreich, Irland, Griechenland, Spanien und einigen lateinamerikanischen Ländern ist die häufigste Lebensform hingegen die Familie (d. h. Zusammenleben von Erwachsenen mit Kindern).
Zugewanderte sind sowohl bei den Einpersonenhaushalten ohne Kinder wie auch bei den Familien mit Kindern überrepräsentiert.
Tabelle 2.1. Haushaltszusammensetzung
Prozentualer Anteil (4 Spalten links) und Differenz in Prozentpunkten (4 Spalten rechts), 2020
|
Zuwanderungshaushalte |
Differenz (+/-) im Vergleich zu Haushalten im Inland Geborener +: höher als bei im Inland Geborenen -: niedriger als bei im Inland Geborenen |
||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Keine Kinder im Haushalt |
Mindestens ein Kind im Haushalt |
Keine Kinder im Haushalt |
Mind. ein Kind im Haushalt |
||||||||
|
Ein Erwachsener |
Mind. zwei Erwachsene |
Ein Erwachsener |
Mind. zwei Erwachsene |
Ein Erwachsener |
Mind. zwei Erwachsene |
Ein Erwachsener |
Mind. zwei Erwachsene |
||||
|
Insgesamt = 100 |
Differenz in Prozentpunkten |
||||||||||
Australien |
35.2 |
31.7 |
5.3 |
27.8 |
-3.3 |
-1.1 |
-1.1 |
+5.6 |
||||
Belgien |
42.0 |
22.9 |
8.2 |
26.8 |
+6.0 |
-17.2 |
+4.3 |
+6.9 |
||||
Chile |
14.7 |
28.5 |
9.3 |
47.4 |
-2.3 |
-11.3 |
+1.2 |
+12.3 |
||||
Costa Rica |
12.7 |
23.3 |
8.8 |
55.2 |
-3.1 |
-17.3 |
+2.0 |
+18.1 |
||||
Dänemark |
44.0 |
27.5 |
6.0 |
22.5 |
-2.2 |
-5.3 |
+1.8 |
+5.6 |
||||
Deutschland |
49.6 |
25.3 |
4.1 |
21.0 |
+4.6 |
-10.8 |
+0.8 |
+5.4 |
||||
Estland |
53.6 |
35.7 |
2.3 |
8.5 |
+11.9 |
+4.5 |
-1.3 |
-15.1 |
||||
Finnland |
39.9 |
17.8 |
7.0 |
35.3 |
-6.6 |
-16.8 |
+4.0 |
+19.4 |
||||
Frankreich |
37.5 |
31.1 |
5.1 |
26.3 |
+0.9 |
-6.9 |
+1.3 |
+4.8 |
||||
Griechenland |
23.7 |
34.5 |
1.9 |
39.9 |
-2.9 |
-17.1 |
+1.3 |
+18.7 |
||||
Irland |
21.1 |
27.1 |
8.6 |
43.2 |
-9.3 |
-12.1 |
+3.8 |
+17.7 |
||||
Island |
39.8 |
31.5 |
3.9 |
24.8 |
+3.2 |
-1.8 |
-1.6 |
+0.2 |
||||
Israel |
35.1 |
44.2 |
0.4 |
20.3 |
+17.0 |
+15.3 |
-2.1 |
-30.2 |
||||
Italien |
39.5 |
23.8 |
5.3 |
31.5 |
+6.8 |
-20.7 |
+2.5 |
+11.5 |
||||
Kanada |
36.8 |
30.0 |
6.6 |
26.6 |
-3.8 |
-4.3 |
+0.1 |
+8.0 |
||||
Kolumbien |
13.4 |
16.9 |
8.4 |
61.4 |
-3.8 |
-13.5 |
-0.1 |
+17.6 |
||||
Korea |
50.8 |
30.8 |
5.3 |
13.1 |
-4.7 |
-9.8 |
+1.7 |
+12.7 |
||||
Kroatien |
25.8 |
46.3 |
0.8 |
27.0 |
+1.2 |
-1.5 |
-0.7 |
+0.9 |
||||
Lettland |
46.1 |
43.0 |
1.5 |
9.4 |
+12.4 |
+6.4 |
-3.2 |
-15.6 |
||||
Litauen |
43.3 |
44.8 |
1.6 |
10.3 |
+11.2 |
+3.0 |
-1.7 |
-12.5 |
||||
Luxemburg |
32.0 |
31.7 |
6.5 |
29.7 |
-12.1 |
-5.8 |
+1.5 |
+16.4 |
||||
Malta |
50.7 |
25.8 |
3.9 |
19.6 |
+22.7 |
-15.1 |
+0.3 |
-7.9 |
||||
Mexiko |
34.7 |
32.6 |
6.8 |
25.9 |
+23.9 |
-1.9 |
+2.7 |
-24.7 |
||||
Neuseeland |
30.1 |
33.2 |
6.1 |
30.6 |
-10.8 |
0.0 |
-2.4 |
+13.2 |
||||
Niederlande |
56.4 |
18.0 |
6.4 |
19.2 |
+16.9 |
-21.0 |
+4.0 |
+0.1 |
||||
Norwegen |
56.9 |
16.0 |
7.5 |
19.6 |
+8.2 |
-14.7 |
+3.4 |
+3.1 |
||||
Österreich |
36.3 |
30.1 |
4.1 |
29.5 |
-3.8 |
-10.1 |
+2.8 |
+11.2 |
||||
Polen |
57.9 |
31.9 |
1.7 |
8.6 |
+30.3 |
-10.8 |
+0.4 |
-19.9 |
||||
Portugal |
25.2 |
37.6 |
6.8 |
30.4 |
+3.0 |
-13.1 |
+3.6 |
+6.6 |
||||
Schweden |
48.6 |
18.9 |
6.7 |
25.8 |
+1.2 |
-12.9 |
+1.9 |
+9.8 |
||||
Schweiz |
35.8 |
32.6 |
4.1 |
27.5 |
-6.2 |
-8.4 |
+1.8 |
+12.7 |
||||
Slowak. Rep. |
46.0 |
36.5 |
4.0 |
13.5 |
+29.6 |
-14.6 |
+3.2 |
-18.1 |
||||
Slowenien |
32.8 |
39.4 |
1.4 |
26.4 |
+3.9 |
-3.4 |
-0.8 |
+0.4 |
||||
Spanien |
20.6 |
32.5 |
5.4 |
41.5 |
-7.1 |
-15.3 |
+3.5 |
+18.9 |
||||
Tschech. Rep. |
43.2 |
30.3 |
4.4 |
22.1 |
+13.4 |
-11.1 |
+1.2 |
-3.5 |
||||
Ungarn |
48.6 |
33.7 |
0.7 |
17.0 |
+16.5 |
-9.8 |
-1.5 |
-5.1 |
||||
Ver. Königreich |
24.5 |
31.2 |
6.6 |
37.8 |
-8.6 |
-10.7 |
+2.2 |
+17.0 |
||||
Ver. Staaten |
22.4 |
36.7 |
4.8 |
36.1 |
-8.8 |
-5.2 |
-0.3 |
+14.3 |
||||
Zypern |
28.3 |
36.9 |
4.9 |
30.0 |
+8.3 |
-14.0 |
+3.0 |
+2.7 |
||||
OECD insg. (34) |
31.2 |
32.0 |
5.2 |
31.5 |
-4.3 |
-8.7 |
+1.3 |
+11.7 |
||||
EU insg. (26) |
39.0 |
27.5 |
5.2 |
28.2 |
+3.5 |
-13.3 |
+2.4 |
+7.3 |
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.
2.7. Zuwanderung nach rechtlichem Aufenthaltszweck
Kontext des Indikators
Der Integrationspfad in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft des Aufnahmelandes wird maßgeblich vom rechtlichen Aufenthaltszweck bestimmt.
Dauerhaft Zugewanderte sind Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die eine Aufenthaltsberechtigung erhalten haben, welche ihnen ein dauerhaftes Bleiberecht einräumt oder unbegrenzt verlängert werden kann. Dieser Abschnitt untersucht die dauerhafte Zuwanderung in Prozent der Gesamtbevölkerung und ihre Zusammensetzung nach rechtlicher Aufenthaltskategorie.
2021 erhielten in den OECD-Ländern fünf Millionen Zugewanderte eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. In den erfassten EU-Ländern waren es 2,4 Millionen. Die dauerhafte Neuzuwanderung machte zuletzt 0,6 % der Gesamtbevölkerung der EU, und 0,4 % der Gesamtbevölkerung des OECD-Raums aus. Am größten sind die Anteile dabei in den europäischen Ländern, die traditionell eine starke Zuwanderung aus EU-Ländern verzeichnen, wie Luxemburg (3,2 %), die Schweiz (1,4 %) und Belgien (0,9 %), sowie Kanada (1,1%). In Australien, Neuseeland und Deutschland (über 0,6 %) sind die Werte etwas niedriger, während sie in den OECD-Ländern mit einer starken Zuwanderung – dazu gehören das Vereinigte Königreich (0,5 %), Frankreich (0,4 %) und die Vereinigten Staaten (0,2 %) – deutlich geringer ausfallen. In den asiatischen und den lateinamerikanischen OECD-Ländern machte die dauerhafte Neuzuwanderung 2021 weniger als 0,2 % der Gesamtbevölkerung aus.
2020 gingen die Migrationszahlen aufgrund der Coronakrise so stark zurück wie nie zuvor – und in den meisten Ländern sind die Zahlen immer noch niedriger als vor der Krise. Dennoch gab es 2021 in ungefähr der Hälfte der Länder, insbesondere in Polen, Portugal und der Tschechischen Republik, anteilig deutlich mehr Zugewanderte als im Zehnjahreszeitraum vor 2020. Andere Länder verzeichneten 2021 einen relativen Rückgang, der in Luxemburg, in den Ländern mit den längsten Grenzschließungen (Australien und Neuseeland) sowie in den Staaten, die im vorhergehenden Zehnjahreszeitraum zahlreiche humanitäre Migrant*innen aufnahmen (Norwegen und Schweden), am stärksten ausfiel.
Obwohl sich nur schwer eindeutig sagen lässt, ob EU-Staatsangehörige nur vorübergehend oder dauerhaft in ein anderes EU-Land ziehen, machte die EU-interne Freizügigkeit (von Arbeitnehmer*innen und anderen) in den letzten 15 Jahren schätzungsweise rund die Hälfte der dauerhaften Zuwanderung in der EU aus – in Luxemburg, Irland und der Schweiz sogar mindestens drei Viertel. Dadurch war die Freizügigkeit in der EU ein noch größerer Faktor als der Familiennachzug (28 %) und die Arbeitsmigration (14 %) von Drittstaatsangehörigen. Im OECD-Raum waren die wichtigsten Aufenthaltskategorien der letzten 15 Jahre damit der Familiennachzug (36 %), die Freizügigkeit (28 %) sowie Arbeitsmigration und mitreisende Angehörige (14 % + 7 %). Der Familiennachzug machte fast zwei Drittel der Zuwanderung in die Vereinigten Staaten und mehr als 40 % der Zuwanderung nach Frankreich aus. In Australien und Neuseeland – Länder mit groß angelegten Arbeitsmigrationsprogrammen – entfielen mehr als drei Fünftel der dauerhaften Zuzüge auf Arbeitsmigration (einschließlich mitreisende Familienangehörige) Die humanitäre Migration ist zuletzt zwar gestiegen, doch sie machte immer noch weniger als 10 % der dauerhaften Zuzüge in den OECD-Raum und die EU aus. In Deutschland und Finnland betrug sie allerdings mehr als 15 % der Zuwanderung, in Schweden rund ein Viertel.
Kernaussagen
2021 entsprachen die dauerhaften Zuzüge 0,6 % der Gesamtbevölkerung der EU bzw. 0,4 % der OECD-Bevölkerung – 2,4 bzw. 5 Millionen Menschen.
Aufgrund der Coronakrise wanderten 2021 in rund der Hälfte der Länder anteilsmäßig weniger Menschen zu als in den Jahren 2010–2019, vor allem in Norwegen, Neuseeland, Australien und Schweden.
In den letzten 15 Jahren basierte fast die Hälfte der dauerhaften Zuwanderung in der EU auf der Freizügigkeit von Arbeitnehmer*innen und anderen Personen innerhalb der EU. In den Vereinigten Staaten und Frankreich war der wichtigste Aufenthaltszweck der Familiennachzug, in Australien und Neuseeland die Arbeitsmigration.
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.
2.8. Aufenthaltsdauer und Herkunftsregion
Kontext des Indikators
Neu zugewanderte Migrant*innen stehen vor anderen Herausforderungen als diejenigen, die schon seit Langem im Aufnahmeland wohnen. Sie müssen die Sprache lernen, eine Arbeit finden und sich ein Netzwerk aufbauen. Die Herausforderungen unterscheiden sich auch je nach Geburtsland, das häufig als Hilfsindikator für den Aufenthaltszweck herangezogen wird, wenn dieser nicht verfügbar ist.
Der folgende Abschnitt bezieht sich auf Neuzugewanderte (weniger als fünf Jahre Aufenthalt) und seit Langem ansässige Migrant*innen (mindestens zehn Jahre Aufenthalt). Bei der Geburtsregion wird zwischen Asien, Afrika, Europa (einschließlich Türkiye), Lateinamerika und Karibik sowie Kanada/Vereinigte Staaten/Ozeanien unterschieden.
In der EU und im OECD-Raum leben mehr als zwei Drittel der im Ausland Geborenen seit mindestens zehn Jahren in ihrem Aufnahmeland, während weniger als 17 % der Zuwanderungsbevölkerung insgesamt neu zugezogen sind. In Kroatien (96 %) und den baltischen Ländern, wo viele Personen aufgrund von Staatsneugründungen oder Grenzverschiebungen Zugewanderte sind, sowie in Israel machen die seit Langem ansässigen Zugewanderten den überwiegenden Großteil der im Ausland Geborenen aus. In manchen langjährigen Zielländern und einigen klassischen Einwanderungsländern (Vereinigte Staaten, Frankreich und die Niederlande) leben rund drei Viertel der Zugewanderten seit mindestens zehn Jahren in ihrem Aufnahmeland. Dasselbe gilt für die südeuropäischen Länder (mit Ausnahme von Malta und Zypern), die nach der Finanzkrise 2008 einen Rückgang der Arbeitszuwanderung verzeichneten. In Ländern, in denen sich die Zuzüge hauptsächlich auf jüngste humanitäre oder Arbeitsmigration beschränken (z. B. in Japan, Korea, Schweden, Bulgarien und Zypern), machen die Neuzugewanderten mindestens 30 % der im Ausland geborenen Bevölkerung aus. In Kolumbien sind rd. 80 % der Zugewanderten erst in den letzten fünf Jahren zugezogen, in Chile sind es zwei Drittel und in Japan die Hälfte.
Die Hälfte der zugewanderten Bevölkerung in der EU stammt aus einem europäischen Land, 30 % aus einem anderen EU-Mitgliedstaat. In ungefähr zwei Fünfteln der EU-Länder machen Zugewanderte aus Europa mehr als 70 % der im Ausland geborenen Bevölkerung aus. In Luxemburg (75 %), Ungarn (62 %) und der Slowakischen Republik (57 %) ist die große Mehrheit der Zugewanderten in der EU geboren. In etwa einem Viertel der EU-Staaten kommen die meisten Zugewanderten jedoch aus nichteuropäischen Ländern, was teilweise mit der kolonialen Vergangenheit der Aufnahmeländer oder auch mit der sogenannten Gastarbeitermigration nach dem Zweiten Weltkrieg zu tun hat. In manchen langjährigen Zielländern sind viele im Ausland Geborene aus Afrika zugewandert, in Frankreich sind es beispielsweise 61 % und in Belgien 28 %. In den Niederlanden nehmen afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Migrant*innen einen ähnlich hohen Anteil (jeweils ca. 20 %) ein. In Portugal ist mehr als ein Drittel der Zugewanderten in Afrika oder Lateinamerika (hauptsächlich Brasilien) geboren, während in Spanien mehr als zwei Fünftel der Zugewanderten aus Lateinamerika stammen. In den nordischen Ländern (mit Ausnahme Islands), die von einer starken humanitären Zuwanderung gekennzeichnet sind, ist ein erheblicher Anteil der Zugewanderten – zwischen 30 % und 44 % – in Asien geboren (vor allem im Nahen Osten). In Japan und Korea kommen mehr als 79 % der Zugewanderten aus einem anderen asiatischen Land. In Kanada und Australien stammt ebenfalls mehr als die Hälfte der im Ausland Geborenen aus Asien, während in den Vereinigten Staaten über 50 % der Zugewanderten in Lateinamerika geboren ist. In Chile, Costa Rica und Kolumbien ist das bei mehr als 90 % der Zugewanderten ebenso der Fall.
Kernaussagen
Mehr als zwei Drittel der Zugewanderten sind sowohl im OECD- als auch im EU-Raum seit mindestens zehn Jahren in ihrem Aufnahmeland ansässig.
Ungefähr die Hälfte der zugewanderten Bevölkerung in der EU stammt aus einem anderen europäischen Land, wobei 30 % in einem Mitgliedsstaat der EU27 geboren wurde.
Außerhalb von Europa stammen die Zugewanderten häufig ebenso aus derselben Region oder einem Nachbarland. So stammen in Japan und Korea mehr als 79 % der Zugewanderten aus Asien. In Lateinamerika stammen mehr als 90 % aus den Ländern des amerikanischen Kontinents und in den Vereinigten Staaten die Hälfte.
Anmerkungen und Quellen sind unter den jeweiligen StatLinks aufgeführt.