Innerhalb eines Unternehmens übernehmen Frauen Rollen als Unternehmerinnen, Vorstandsmitglieder, leitende Angestellte oder selbständige Fachkräfte. Als Unternehmerinnen können Frauen jedoch je nach Land mit Vorschriften konfrontiert sein, die sie daran hindern, am Wettbewerb teilzunehmen, z. B. indem sie daran gehindert werden, ein Unternehmen zu gründen, Grund oder Vermögen zu besitzen oder Zugang zu den notwendigen Krediten zu erhalten, um den Markteintritt oder die Expansion ihres Unternehmens zu finanzieren (Smith, Theano, Torbett, & Toussaint, 2009).
Vorschriften, die den Zugang von Frauen zu bestimmten Berufen oder Märkten einschränken, sind in erster Linie nachteilig für die betroffenen Frauen und eine Verschwendung ihres potenziellen wirtschaftlichen Beitrags zum Wohlstand und zur Produktivität ihrer Gemeinschaft. Solche Vorschriften schaden auch aktiv dem Wettbewerb und der Effizienz der Märkte und können den etablierten Unternehmen die Möglichkeit geben, höhere Preise für alle Verbraucher:innen zu verlangen. Märkte können immer noch als wettbewerbsfähig erscheinen, wenn weniger effiziente männliche Unternehmer die durch diese Wettbewerbsverzerrungen entstandenen Lücken füllen können. Diese Unternehmer werden jedoch selbst einen geringeren Wert anbieten und auch einen schwächeren Wettbewerbsdruck auf effizientere Unternehmen ausüben, was diesen Unternehmen eine größere Marktmacht verleiht, die es ihnen ermöglichen kann, ihr Angebot abzuwerten oder die Preise zu erhöhen. Diese Vorschriften gehören zu jenen wettbewerbswidrigen Regelungen, die mit dem Competition Assessment Toolkit der OECD ermittelt werden können.
Andere Negativanreize und Beschränkungen sind möglicherweise nicht in Vorschriften niedergelegt und daher schwieriger abzubauen. Frauen werden möglicherweise daran gehindert, beruflichen Netzwerken oder Clubs beizutreten. Banken könnten sie als risikoreichere Kreditnehmer:innen betrachten. Frauen könnten negativem Druck ausgesetzt sein oder davon abgehalten werden, eine berufliche Laufbahn in MINT-Fächern,1 Rechtswissenschaften oder anderen traditionell von Männern dominierten Bereichen einzuschlagen. Sie könnten auch durch die fehlende Infrastruktur bei der Gründung eines Unternehmens benachteiligt werden, z. B. durch den Zugang zu professioneller Kinderbetreuung oder anderen Lösungen.