In Japan zeichnet sich 2020 die schwerste Rezession der Nachkriegszeit ab, wobei frühestens 2021 mit einer leichten Erholung gerechnet wird. Im ersten Halbjahr 2020 ist die Konjunktur aufgrund von schrittweise verschärften Eindämmungsmaßnahmen und einer geringeren Auslandsnachfrage eingebrochen. Umfassende fiskalische Impulse und die schrittweise Lockerung der Maßnahmen werden den Rückgang teilweise auffangen. Im Fall einer zweiten Infektionswelle im späteren Jahresverlauf wird es jedoch infolge neuerlicher Eindämmungsmaßnahmen nochmals zu einem Konjunktureinbruch kommen. Im Single-Hit-Szenario schrumpft das BIP 2020 um 6 % und im Double-Hit-Szenario um 7¼ %. Die Gesamtinflation wird 2020 angesichts beträchtlicher Kapazitätsüberhänge und eines Rückgangs der Energiepreise voraussichtlich ein negatives Vorzeichen erhalten.
Die Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der privaten Haushalte sowie zum Schutz von Unternehmen und Arbeitsplätzen ergriffen, darunter Leistungen für private Haushalte, höhere Zuschüsse für bezahlte Freistellungen, Mietzuschüsse, die Stundung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, Notkredite und Kreditgarantien. Die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit sollte schrittweise unter Einhaltung effektiver Sicherheits- und Distanzierungsprotokolle erfolgen. Dies erfordert jedoch u. U. die Verlängerung einiger befristeter Stützungsmaßnahmen für jene, die sich längerfristig mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert sehen.