Die COVID-19-Pandemie hat zu einem drastischen Wirtschaftsabschwung geführt. Wenn die Pandemie im Sommer abklingt (Single-Hit-Szenario), wird das BIP den Projektionen zufolge 2020 infolge der zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie ergriffenen Maßnahmen um 6,5 % schrumpfen und 2021 dann wieder um 3,9 % wachsen. Sollte es im weiteren Jahresverlauf zu einer zweiten Infektionswelle kommen (Double-Hit-Szenario), wird das BIP 2020 um 7,7 % zurückgehen und sich 2021 nur um 0,2 % beleben. In beiden Szenarien wird die Erholung von der Inlandsnachfrage und nachrangig von den Exporten gestützt. Die Arbeitslosenquote steigt 2021 im Double-Hit-Szenario auf nahezu 8,6 %, im Single-Hit-Szenario auf 7,5 %.
Die Maßnahmen zum Schutz der Arbeitskräfte, der Unternehmen und der privaten Haushalte – wie z. B. Beihilfen für Kleinbetriebe, Kreditbürgschaften für Unternehmen und die Ausweitung der Kurzarbeit – sollten aufrechterhalten werden, bis sich eine deutlichere Erholung der Inlandsnachfrage erkennen lässt, damit die möglichen langfristigen Schäden der Wirtschaft auf ein Mindestmaß begrenzt bleiben. Um die Wahrscheinlichkeit neuer Infektionswellen zu verringern, sollten die Unternehmen dazu ermutigt werden, die Produktionsverfahren und Prozesse für die Dienstleistungserbringung umzugestalten, um den physischen Kontakt zwischen den Menschen einzuschränken. Dies könnte beispielsweise durch finanzielle Anreize erfolgen. Die gegenwärtige Strategie der breiten Anwendung von Tests sollte weiterverfolgt werden, um mögliche neue Virenherde umgehend zu erkennen und zu überwachen.