Der COVID-19-Ausbruch konnte bisher relativ gut eingedämmt werden und der Lockdown wird seit Mitte April schrittweise gelockert. Das BIP wird den Projektionen zufolge 2020 um 6,2 % schrumpfen, wenn es nicht zu weiteren Infektionswellen kommt (das Single-Hit-Szenario). Im Fall eines erneuten Ausbruchs des Virus gegen Ende dieses Jahres (Double-Hit-Szenario) wird es dagegen um mehr als 7 % zurückgehen. Die wirtschaftliche Tätigkeit wird sich im Zuge der Lockerung der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen beleben, die Konjunkturerholung wird jedoch Zeit benötigen und die Produktion wird Ende 2021 immer noch unter ihrem Vorkrisenniveau liegen. Die Arbeitslosigkeit hat ebenso wie die Kurzarbeit stark zugenommen und wird im Projektionszeitraum voraussichtlich auf hohem Niveau verharren. Angesichts der zusätzlichen Ausgaben, mit denen die Politik auf die Pandemie antwortet, und sinkender Steuereinnahmen ist mit einem großen Haushaltsdefizit zu rechnen. Die vergleichsweise niedrige Inflation wird sich kurzfristig voraussichtlich verlangsamen, 2021 aber leicht anziehen.
Die entschlossene Reaktion der Politik hat dafür gesorgt, dass die Unternehmen und privaten Haushalte durch Liquiditätsspritzen, Steuerstundungen, Kreditgarantien und das Kurzarbeitsprogramm umfassend unterstützt werden. Die politischen Entscheidungsträger sollten die Förderprogramme an die Entwicklung der Gesundheits- und Wirtschaftslage anpassen und die bestehenden breit gefassten Maßnahmen weiter ergänzen und durch eine gezieltere Förderung ersetzen, um negative Nebenwirkungen auf die effiziente Allokation von Ressourcen zu begrenzen.