Die Wirtschaftstätigkeit wird den Projektionen zufolge 2020 um 9,1 % zurückgehen und 2021 und 2022 um 6 % bzw. 3,3 % wachsen. Nach dem zweiten landesweiten Lockdown Ende 2020 wird sich die Gesundheitslage vermutlich nur langsam verbessern. Doch trotz weiterer sporadischer, lokaler Infektionsausbrüche dürfte die Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen und die Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff eine allmähliche Verringerung des Vorsorgesparens und schließlich einen Aufholprozess in den am stärksten betroffenen Branchen (Tourismus und Freizeitaktivitäten) ermöglichen. Mit der Erholung der Exportmärkte wird sich die Auslandsnachfrage und die Investitionstätigkeit beleben. Die Arbeitslosenquote wird gegen Ende 2021 ihren Höchststand erreichen und 2022 über ihrem Vorkrisenniveau verharren. Die öffentliche Verschuldung wird bis Ende 2022 voraussichtlich auf 120 % des BIP ansteigen.
Die zeitlich befristeten Krisenmaßnahmen und der mittelfristige Aufbauplan bieten umfassende finanzielle Unterstützung, die ausgewogen auf der Angebots- und der Nachfrageseite ansetzt. Dadurch dass die Kurzarbeitsregelungen und die Kreditprogramme für Unternehmen schrittweise auslaufen, wird die Ressourcenallokation im Unternehmenssektor gefördert. Damit sich die Wirtschaft nach und nach erholen kann, sollte die Regierung weiter gezielt Unternehmen unterstützen, die unmittelbar von befristeten landesweiten bzw. lokalen Einschränkungen betroffen sind. Eine Priorisierung und Beschleunigung der Tests würde zudem dazu beitragen, Infizierte schneller zu identifizieren und zu isolieren. Dies würde helfen, das Infektionsgeschehen einzudämmen und die Konjunktur anzukurbeln.