Die Wirtschaft erholt sich von dem drastischen Einbruch des BIP und dem dramatischen Anstieg der Arbeitslosenquote im ersten Halbjahr 2020. Das reale BIP wird 2020 voraussichtlich um 3,7 % schrumpfen, 2021 aber wieder um 3,2 % und 2022 um 3,5 % wachsen. Die Arbeitslosenquote sinkt allmählich, wird im Vergleich zum vor der Pandemie verzeichneten Niveau aber hoch bleiben. Dies liegt daran, dass die Wirtschaftstätigkeit in einigen Branchen wie dem Gastgewerbe und dem Verkehrswesen weiterhin durch die Pandemie beeinträchtigt wird und dass Hindernisse für die branchenübergreifende Reallokation von Arbeitskräften bestehen. Die Bereitstellung wirksamer Impfstoffe für breite Bevölkerungsteile im zweiten Halbjahr 2021 wird eine Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen gestatten und das Vertrauen aufhellen.
Die massive Reaktion der Geld- und Fiskalpolitik schützte die privaten Haushalte und die Unternehmen. Ohne ein umfangreiches neues Konjunkturprogramm könnte es angesichts der drohenden Fiskalklippe allerdings zu einem raschen Entzug der Hilfen für private Haushalte, zu Massenentlassungen und zu einer Welle von Unternehmensinsolvenzen kommen (in diesen Projektionen wird unterstellt, dass dies verhindert wird). Einige Bundesstaaten und Kommunen benötigen in Anbetracht des drastischen Rückgangs der Steuereinnahmen aus Verbrauch und Reisetätigkeit Finanzhilfen aus Bundesmitteln. Auch Strukturreformen zur Förderung einer produktivitätssteigernden Arbeitskräftereallokation sollten Priorität erhalten. Beispielsweise sollten restriktive Bebauungsregeln gelockert werden, um das Angebot an neuem Wohnraum zu fördern, damit Arbeitskräfte dorthin ziehen können, wo sich ihnen neue Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Auch eine Reform des Berufszulassungssystems und der Wettbewerbsverbotsklauseln in den Arbeitsverträgen würde Arbeitskräftemobilität und Lohnzuwächse begünstigen.