Die Schweizer Wirtschaft dürfte 2020 um 4,7 % schrumpfen. Für 2021 und 2022 gehen die Projektionen von einem Wachstum von 2,2 % bzw. 3,4 % aus. Die Wirtschaftstätigkeit wird demnach erst 2022 wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen. Das geringe Vertrauen und die hohe Arbeitslosigkeit bremsen die private Investitions- und Konsumtätigkeit. Die Exportwirtschaft wird durch das schwache Wachstum bei den Handelspartnern beeinträchtigt. Aktuell erhöht eine heftige zweite Infektionswelle die Unsicherheit. Mit einem wirksamen Impfstoff, der in der zweiten Jahreshälfte 2021 breit zum Einsatz kommt, dürfte sich die Gesundheitslage jedoch verbessern.
Aus den öffentlichen Haushalten kam erhebliche Unterstützung und die Geldpolitik ist weiterhin akkommodierend ausgerichtet. Möglicherweise werden weitere Fiskalhilfen nötig sein. Wenn die Kurzarbeit zurückgeht, werden viele Arbeitskräfte u. U. Weiterbildungen oder Umschulungen benötigen, um der Arbeitsmarktnachfrage auf mittlere Sicht gerecht zu werden. Die Verfahren für die Unternehmensgründung sollten vereinfacht werden, um eine bessere und schnellere Reallokation von Arbeit und Kapital zu ermöglichen.