Bedingt durch den Rückgang des privaten Konsums, der Unternehmensinvestitionen und der Exporte dürfte die Wirtschaftsleistung 2020 um rd. 5½ % schrumpfen. Den Projektionen zufolge wird sich das Wachstum langsam auf 2,8 % im Jahr 2021 und 3,3 % im Jahr 2022 beschleunigen. Der private Konsum und die Exporte haben sich anfänglich rasch erholt. Die Nachfrage nach Dienstleistungen wird jedoch bis ins Jahr 2021 schwach bleiben, da die Corona-Einschränkungen verschärft wurden. Die andauernde Unsicherheit wird die Belebung der Investitionstätigkeit und der Exportnachfrage nach Investitionsgütern bremsen, bis das Vertrauen durch die Einführung eines Impfstoffs gestärkt wird. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde durch Kurzarbeit abgefedert. Ein dauerhafter Rückgang der Arbeitslosenquote ist aber nicht vor Mitte 2021 zu erwarten, wenn der Arbeitsmarkt die Kurzarbeitenden wieder absorbiert hat.
Die Arbeitsplätze und Unternehmen wurden 2020 durch starke fiskalpolitische Impulse vor den Folgen der Krise geschützt. Bei der anschließenden Haushaltskonsolidierung muss jedoch behutsam vorgegangen werden. 2021 und 2022 sind weitere gezielte Maßnahmen gerechtfertigt, um die Steuern für Geringverdienende zu senken, Forschung und Entwicklung zu steigern, Stellenvermittlung und Weiterbildung zu fördern und die für den digitalen Wandel und die Energiewende erforderliche Infrastruktur auszubauen.