Das Wirtschaftswachstum wird robust bleiben, sich aber 2020 auf 3,8% und 2021 auf 3% verlangsamen. Sowohl die privaten als auch die öffentlichen Investitionen werden nachlassen und die Exporttätigkeit wird sich angesichts des geringen Welthandelswachstums in Grenzen halten. Das Wachstum des privaten Konsums wird nach und nach zurückgehen, da der Effekt neuer Sozialtransfers und Steuersenkungen abklingt. Die sinkenden Beschäftigungszuwächse und die kontinuierliche Verringerung der Erwerbsbevölkerung werden einen allmählichen Rückgang der Arbeitslosenquote zur Folge haben.
Der fiskalpolitische Kurs ist prozyklisch und wird 2020 expansiv ausgerichtet bleiben. Dies wird dazu beitragen, den Effekt der schwachen globalen Wirtschaftsbedingungen im Jahr 2020 zu kompensieren. Das fiskalische Lockerungspaket könnte aber auch Maßnahmen enthalten, die stärker auf die Bewältigung langfristiger Probleme hinwirken. Die Zentralbank wird ihren Leitzins voraussichtlich unverändert belassen, da sie eher die sinkenden Wachstumsaussichten als die mittelfristigen Inflationsaussichten im Visier hat. Es sind strukturpolitische Maßnahmen erforderlich, um die Erwerbstätigkeit von älteren Arbeitskräften und Frauen zu fördern, die Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern zu verbessern und eine in ökologischer Hinsicht nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.