Das Wirtschaftswachstum wird sich den Projektionen zufolge 2020-2021 auf rd. 1% abschwächen. Außenwirtschaftliche Belastungen werden trotz günstiger Finanzierungsbedingungen die Exporte und die Unternehmensinvestitionen dämpfen. Die Steuersenkungen der letzten Zeit werden zusammen mit steigenden Löhnen das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhen, sodass sich der private Verbrauch kräftig behaupten dürfte. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird mit einer Arbeitslosenquote von 5,4% (Ende 2021) wohl angespannt bleiben.
Die Fiskalpolitik wird das Wachstum 2020-2021 moderat unterstützen, was angesichts der aktuellen Konjunkturabschwächung angemessen ist. Die Staatsschuldenquote ist jedoch weiterhin hoch und die Regierung sollte an tragfähigen mittelfristigen Haushaltszielen festhalten. Die lockeren finanziellen Rahmenbedingungen haben das Kreditwachstum angeheizt, weshalb zusätzliche verbindliche, bei den Kreditnehmern ansetzende makroprudenzielle Instrumente erforderlich sein könnten. Zur Förderung des Produktivitätswachstums wäre es sinnvoll, den Wettbewerb in einigen freien Berufen zu stärken, die Anreize zur Unternehmensgründung zu erhöhen und die staatliche Innovationsförderung ebenso wie die Qualifizierungspolitik effizienter zu gestalten.