Das Wachstum wird sich den Projektionen zufolge 2020 auf 2,8% und 2021 auf 2,3% verlangsamen. Ursachen hierfür sind die gedämpfte Investitionstätigkeit und die anhaltende Schwäche im Euroraum, die die Exportdynamik bremsen dürfte. Das solide Wachstum des privaten Verbrauchs wird die Inlandsnachfrage stützen. Am dynamischen Arbeitsmarkt werden weiterhin Arbeitsplätze geschaffen, wenn auch in langsamerem Tempo. Sie kommen größtenteils Grenzgängern zugute. Folglich gehen die Projektionen von einem nur leichten Rückgang der Arbeitslosenquote aus.
Die Haushaltsposition ist solide, und der fiskalische Spielraum ist groß. Falls sich die derzeitige Konjunkturabschwächung verstärkt und das Wachstum dadurch deutlich unter die Potenzialrate sinkt, sollte die Fiskalpolitik gelockert werden. Eine Erhöhung des Angebots an sozialen und privaten Mietwohnungen ist von entscheidender Bedeutung, um den Zugang zu Wohnraum gerechter zu gestalten und den Anstieg der Wohnimmobilienpreise zu verlangsamen. Die zunehmende Verschuldung der privaten Haushalte birgt für manche Familien und Banken Gefahren. Dies spricht für die Einführung makroprudenzieller Instrumente, die bei den Kreditnehmern ansetzen.