Den Projektionen zufolge wird das Wirtschaftswachstum bis 2021 bei rd. 3% verharren. Der private Verbrauch wird dank höherer Löhne und solider Beschäftigungszuwächse weiterhin der wichtigste Wachstumsmotor sein. Die Neuinvestitionen im Unternehmenssektor werden sich angesichts des unsicheren außenwirtschaftlichen Umfelds verlangsamen. Das Exportwachstum wird infolge steigender Lohnstückkosten nachlassen. Der Importanteil der Exporte nimmt zu, da die Auslandsnachfrage nach Gütern mit höherer inländischer Wertschöpfung sinkt. Die Nachfrage im Inland wird wegen wachsender Kapazitätsengpässe zunehmend über Importe gedeckt.
Die Fiskalpolitik wird in den kommenden zwei Jahren wachstumsstützend bleiben, was Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor und höheren Sozialtransfers zu verdanken ist. Da die Kreditbedingungen nach wie vor günstig sind und der Inflationsdruck im Inland steigt, sollten die fiskalischen Impulse reduziert werden. Mit Maßnahmen zur Verringerung der Frühverrentungsmöglichkeiten könnten ältere Arbeitskräfte mobilisiert werden. Eine Beschleunigung des Privatisierungsprozesses und eine Dezentralisierung der Tarifverhandlungen würden für eine bessere Arbeitskräfteallokation sorgen und Arbeitskräfteengpässen sowie dem Lohndruck entgegenwirken.