Die gesamtstaatliche Einnahmenstruktur muss so umgestaltet werden, dass sie wachstumsfreundlicher wird und die soziale Teilhabe stärker fördert. Zu diesem Zweck könnten beispielsweise die Steuern auf den Faktor Arbeit bei Geringverdienern weiter reduziert und diese Entlastungen durch Umweltsteuern gegenfinanziert werden. Die neue Regierung kann auch zur Stärkung der Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen beitragen, indem sie die Kosteneffizienz öffentlicher Dienstleistungen durch eine bessere Nutzung von Skalenvorteilen erhöht und die Ausgaben- und Steuerzuständigkeiten auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene harmonisiert. Qualitativ hochwertige unabhängige Überprüfungen der öffentlichen Ausgaben könnten weiter dazu beitragen, die Konzipierung und Erbringung öffentlicher Dienstleistungen zu verbessern. Um den von der Bevölkerungsalterung ausgehenden Druck zu mindern, sollte die Regierung danach trachten, das durchschnittliche effektive Renteneintrittsalter anzuheben.
Um die durch die Digitalisierung entstehenden Produktivitätszuwächse besser auszuschöpfen, sollten die verbleibenden Wettbewerbshindernisse in den Dienstleistungssektoren sowie im digitalen Handel und bei den Investitionen verringert werden. Zudem könnten die Quantität und Qualität der Programme für lebenslanges Lernen im Bereich der digitalen Technologien durch eine direktere Einbeziehung von Arbeitgeberorganisationen in die Gestaltung und Verwaltung solcher Programme gesteigert werden. Die Versorgung junger und innovativer Unternehmen mit ausreichend Eigenkapital würde deren Wachstum fördern und die Unternehmensdynamik stärken. Die Überwindung geschlechtsspezifischer Unterschiede bei den Karriereaussichten und den Gehältern durch die Einführung eines Rechtsanspruchs auf qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und Ganztagsschulen im ganzen Land würde für ein inklusiveres Wachstum sorgen. Mit einem verstärkten Angebot an Deutschkursen könnte die Integration von geringqualifizierten Migranten und Flüchtlingen und ihren Familien verbessert werden.