Die lange Expansion verliert an Dynamik. Das Exportwachstum wird unter dem Einfluss der globalen Verlangsamung stark zurückgehen. Die gestiegene Unsicherheit wird die Unternehmensinvestitionen weiter belasten, die Wohnimmobilieninvestitionen werden dagegen die Talsohle erreichen. Die privaten Haushalte werden sich bei ihren Ausgaben weiterhin zurückhalten, weil die Arbeitslosigkeit steigt und die Lohnzuwächse moderat bleiben. Die Inflation wird den Zielwert von 2% abermals unterschreiten.
Die Geldpolitik wird voraussichtlich weiter akkommodierend bleiben, bis sich klare Anzeichen einer Konjunkturerholung zeigen und die Inflation sich eindeutig ihrem Zielwert annähert. Die Wirtschaft wird durch automatische Stabilisatoren und diskretionäre fiskalpolitische Maßnahmen gestützt, es besteht jedoch noch Spielraum für weitere Impulse, falls sich die Wirtschaftslage stärker als erwartet verschlechtern sollte. Maßnahmen, die den Berufseinstieg erleichtern und die Kompetenzentwicklung fördern, sind in Verbindung mit einer Arbeitsmarktreform von entscheidender Bedeutung, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit einzudämmen.