Das BIP-Wachstum verlangsamte sich 2018 erheblich, denn zu den vorübergehenden Lieferunterbrechungen in der Kraftfahrzeug- und Chemiebranche Ende des Jahres kam hinzu, dass der Welthandel an Dynamik verlor und sich wichtige Exportmärkte drastisch verlangsamten. Das BIP wird den Projektionen zufolge 2019 um 0,7% und 2020 um 1,2% wachsen. Die zunehmenden politischen Ungewissheiten in Bezug auf Handelskonflikte und den Brexit belasten das Geschäftsklima. Aufgrund dessen wird mit einer Verlangsamung des Exportwachstums und der Unternehmensinvestitionen gerechnet. Die beispiellos niedrige Arbeitslosenquote und der kräftige Lohnauftrieb dürften dem privaten Verbrauch jedoch weiterhin Impulse verleihen, und der Bausektor boomt.
Höhere Renten-, Pflege- und kinderbezogene Ausgaben werden zusammen mit einer geringeren Arbeitsbesteuerung die Inlandsnachfrage des privaten Sektors stützen. Durch eine raschere Auszahlung der für die Modernisierung der Digital-, Verkehrs-, Energie- und Kinderbetreuungsinfrastruktur vorgehaltenen Mittel ließe sich das Wirtschaftswachstum langfristig steigern und gleichzeitig der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ein dringend benötigter Schub verleihen, jetzt da sich die außenwirtschaftlichen Aussichten eintrüben.