Die wirtschaftliche Expansion wird sich den Projektionen zufolge verlangsamen, es wird aber immer noch ein BIP-Wachstum von 3,9% im Jahr 2019 und 3% im Jahr 2020 erreicht. Einkommenszuwächse aufgrund eines starken Reallohn- und Beschäftigungswachstums werden den privaten Konsum stützen. Die Investitionstätigkeit wird von dem notwendigen Kapazitätsausbau im Unternehmenssektor, staatlichen Wohnbeihilfen und Auszahlungen aus EU-Strukturfonds profitieren. Die angespannte Arbeitsmarktlage treibt die Inflation in die Höhe und die zunehmenden Kapazitätsengpässe drücken das BIP-Wachstum, wobei die steigende Nachfrage vermehrt über höhere Importe gedeckt wird.
Angesichts weiterer Senkungen der Sozialversicherungsbeiträge und höherer Ausgaben, insbesondere für Löhne und Gehälter im öffentlichen Sektor, ist der fiskalpolitische Kurs nach wie vor expansiv. Eine restriktivere Ausrichtung ist nötig, um der sich abzeichnenden Konjunkturüberhitzung entgegenzuwirken. Die Leitzinsen müssen angehoben werden, um den Anstieg der Inflationserwartungen einzudämmen und die Inflation innerhalb des Zielkorridors der Zentralbank von 3 ±1% zu halten. Maßnahmen zur Steigerung des Arbeitskräftepotenzials, wie z.B. eine schnellere Kürzung der öffentlichen Beschäftigungsprogramme und ein Ausbau des Kinderbetreuungsangebots, würden die Erholung verlängern.