Das Wachstum wird sich den Projektionen zufolge in diesem Jahr auf rd. 3½% und 2020 auf knapp über 3% verlangsamen. Dem starken Reallohn- und Beschäftigungswachstum zu verdankende anhaltende Einkommenszuwächse werden den privaten Konsum stützen, während die Investitionen des privaten Sektors vom notwendigen Kapazitätsausbau im Unternehmenssektor und günstigen Finanzierungsbedingungen profitieren dürften. Dass die Erholung das Reifestadium erreicht hat, spiegelt sich im wachsenden Arbeitskräftemangel und in den zunehmenden Kapazitätsengpässen wider. Folglich wird die Nachfrage immer stärker durch höhere Importe gedeckt.
Der fiskalpolitische Kurs ist 2019 expansiv und 2020 neutral ausgerichtet. Angesichts der weiterhin extrem akkommodierenden geldpolitischen Bedingungen bedarf es eines restriktiveren fiskalpolitischen Kurses, um die inflationären Spannungen einzudämmen und eine tragfähige Haushaltsposition zu sichern. Maßnahmen, wie eine Verringerung der Frühverrentungsmöglichkeiten und Beschleunigung des Privatisierungsprozesses würden dazu beitragen, ungenutztes Arbeitskräftepotenzial zu mobilisieren und Arbeitskräfte für rascher wachsende Branchen freizusetzen.