Aufgrund eines Rückgangs der Exporte und insbesondere der Fremdenverkehrsleistungen, der durch den Konkurs einer großen inländischen Fluggesellschaft ausgelöst wurde, wird sich die Konjunktur erheblich abschwächen. Das Wachstum des Verbrauchs der privaten Haushalte wird unter dem Einfluss eines gemäßigten Lohnzuwachses nachlassen. Die Unternehmensinvestitionen dürften sich allmählich von ihrem gegenwärtigen Tief erholen; bei den Wohnungsbauinvestitionen wird sich die Abschwächung nach der vorangegangenen Neubauwelle allerdings fortsetzen. Die Arbeitslosigkeit wird im Zuge der Konjunkturverlangsamung steigen. Der Leistungsbilanzüberschuss dürfte sich verringern.
Inflation und Inflationserwartungen ziehen wieder an, da die isländische Krone abwertet und die Löhne stärker steigen als die Produktivität. Falls der Inflationsdruck andauert, sollte die Zentralbank eingreifen, um die Teuerung im Zielkorridor zu halten. Die Fiskalpolitik ist zu expansiv ausgerichtet, auch wenn höhere Infrastrukturausgaben zu einer Steigerung der Produktivität beitragen könnten. Es bedarf einer umfassenden Regulierungsreform, um die Wettbewerbsfähigkeit und das hohe Lohnniveau aufrechtzuerhalten.