Das BIP-Wachstum dürfte 2019 stagnieren und 2020 um 0,6% expandieren. Das schleppende Beschäftigungswachstum und die steigende Sparquote der privaten Haushalte bremsen den privaten Verbrauch. Zugleich schaden die schwache Auslandsnachfrage und globalen Handelsspannungen den Exporten. Das eingetrübte Geschäftsklima und die flaue Nachfrage beeinträchtigen die Investitionen des privaten Sektors, während die öffentlichen Investitionen weiterhin durch Verzögerungen in der Projektplanung und –durchführung erschwert werden. Da der von den Energiepreisen ausgehende Druck nachgelassen hat und das Lohnwachstum im privaten Sektor moderat bleibt, ist der Verbraucherpreisauftrieb deutlich schwächer geworden.
Die fiskalische Expansion und das geringe Wachstum werden das Haushaltsdefizit den Projektionen zufolge 2019 auf 2,4% des BIP und 2020 auf 2,9% des BIP ausweiten. Der geplante starke Anstieg der Sozialausgaben dürfte dazu beitragen, die Armut zu reduzieren. Die Sozialausgaben sollten generationsübergreifend gerecht sein und zugleich das Beschäftigungswachstum fördern, vor allem bei Frauen und jungen Menschen. Um die öffentlichen Investitionen zu beleben, müssen die Verwaltungsverfahren gestrafft und die Kapazitäten auf zentraler und lokaler Ebene gestärkt werden. Ein stärkerer Wettbewerb an nach wie vor geschützten Märkten, eine größere Effizienz der öffentlichen Verwaltung und die Beseitigung von Hindernissen für das Unternehmenswachstum würden das Produktivitätswachstum ankurbeln.