Unter der Annahme einer reibungslosen Übergangsphase und eines geregelten EU-Austritts nach 2020 dürfte die Wirtschaft in diesem und im nächsten Jahr um knapp über 1% wachsen. Die Brexit-bedingte Unsicherheit wird die Investitionen weiter hemmen, bis Klarheit über die zukünftigen Handelsbeziehungen herrscht. Die nachlassenden Beschäftigungszuwächse werden das Konsumwachstum bremsen. Die Wirtschaft dürfte aber von einem konjunkturstützenden fiskalpolitischen Kurs in diesem Jahr und der leichten Erholung des Weltwirtschaftswachstums im Jahr 2020 profitieren. Die Inflation wird sich bis Ende 2020 voraussichtlich der 2%-Marke nähern.
Da die Inflation in der Nähe des Zielwerts liegt und nach wie vor große Unsicherheit herrscht, dürften die Leitzinsen unverändert beibehalten werden, bis eindeutige Anzeichen für einen Preisauftrieb zu erkennen sind. Die Fiskalpolitik sollte darauf eingestellt sein zu reagieren, falls es infolge des Brexit zu einem starken Wachstumseinbruch kommt. Um die wirtschaftliche Unsicherheit zu verringern und das Vertrauen der Anleger zu stärken, sollte die Regierung klarstellen, welche Art von zukünftiger Handelsbeziehung mit der Europäischen Union sie anstrebt. Dabei sollten möglichst enge Handelsbeziehungen und ein weitreichender Zugang zu den Auslandsmärkten für Finanzdienstleistungen sichergestellt werden.