Den Projektionen zufolge wird sich das Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Produktion 2019 und 2020 auf rd. 1½% abschwächen. Der private Verbrauch bleibt ein wichtiger Wachstumsmotor, die Konjunkturverlangsamung im Euroraum belastet allerdings die Investitions- und Handelstätigkeit. Die Inflation wird voraussichtlich nahe der Zielvorgabe verharren.
Hohe Steuereinnahmen dank eines robusten Beschäftigungswachstums werden zu einem leichten Überschuss im Staatshaushalt führen. Selbst wenn die laufende Steuerreform den Haushaltsüberschuss auf kurze Sicht etwas verringern wird, ist ein gewisser fiskalischer Spielraum vorhanden und dieser könnte genutzt werden, um ein Wirken der automatischen Stabilisatoren zuzulassen, wenn eine Verschlechterung der konjunkturellen Bedingungen eintritt. Aktivere Maßnahmen könnten in Betracht gezogen werden, falls sich die Entwicklungen deutlich verschärfen. Strukturpolitische Maßnahmen sollten auf eine Steigerung des Produktivitätswachstums abzielen, indem der Wettbewerb im Dienstleistungssektor gefördert wird, sowie auf eine bessere Integration der sozial schwächsten Gruppen in die österreichische Gesellschaft, insbesondere der Geringqualifizierten, Älteren, Migranten und Flüchtlinge.