Das Wirtschaftswachstum wird 2019 und 2020 durchgehend verhalten bleiben. Der private Konsum wird dank eines moderaten Anstiegs der Reallöhne und der verfügbaren Haushaltseinkommen zunehmen. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Bodenreform wird voraussichtlich abklingen, wenn die Reformpläne nach den Parlamentswahlen genauer erläutert werden, und die Investitionstätigkeit dürfte sich unter dem Einfluss eines wieder steigenden Vertrauens beleben. Die Exporte werden von der Erholung der globalen Rohstoffpreise profitieren. Die Inflation wird wegen der steigenden Nahrungsmittel- und Strompreise geringfügig anziehen.
Obwohl sich die Inflation in jüngster Zeit verlangsamt hat und nur moderate Risiken einer erneuten Beschleunigung bestehen, hat die Zentralbank die Leitzinsen unverändert belassen, um die Inflation näher an der Mitte des Zielkorridors von 3-6% zu verankern. Wenn die Inflationserwartungen verankert bleiben, könnte die Zentralbank eine Anpassung der Geldpolitik in Betracht ziehen. Die anhaltenden Haushaltsengpässe, die sich aus der relativ hohen Staatsverschuldung ergeben, begrenzen den fiskalpolitischen Spielraum. Entscheidend zur Förderung des Wachstums sind strukturpolitische Reformen, die Wettbewerbshemmnisse verringern und die Beschäftigungsschaffung steigern helfen.