Geld- und Fiskalpolitik sind auf Stabilität ausgerichtet. Das Haushaltsdefizit fiel 2018 geringer aus als erwartet, wodurch die Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits begrenzt wurde. Außerdem war dies ein wichtiges Signal für die Investoren. Im Zeitraum 2019-2020 wird der fiskalpolitische Kurs den Projektionen zufolge weitgehend neutral sein. Es besteht reichlich Spielraum, um die Ausgabenstruktur wirksamer und inklusiver zu gestalten. Durch eine Umschichtung weg von den gestiegenen Kraftstoffsubventionen, hin zu gezielten Sozialleistungen würde einkommensschwachen Haushalten geholfen. Äußerst wichtig bleibt es auch, die Steuereinnahmen zu erhöhen, damit mehr Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Sozialhilfe getätigt werden können. So ließe sich die Ungleichheit verringern und das mittelfristige Wachstum steigern. Mit höheren Steuereinnahmen könnte auch der Infrastrukturausbau mit neuem Elan vorangetrieben werden. Die Steuerverwaltung wird weiter verbessert, was Teil der notwendigen Anstrengungen zur Erhöhung der Steuerdisziplin ist.
Die indonesische Zentralbank hat die Leitzinsen im Jahresverlauf 2018 angehoben, um angesichts erhöhter Risiken an den Finanzmärkten die makroökonomische Stabilität zu wahren. Der davon ausgehenden Bremswirkung suchte sie durch akkommodierende makroprudenzielle Maßnahmen zu begegnen, z.B. durch eine Lockerung der Vorschriften für die Liquiditätspuffer und eine Anhebung der Beleihungsquoten. Das Volumen der notleidenden Kredite ist gering, die Kreditqualität sollte jedoch genau beobachtet werden, damit auf Zeichen einer Verschlechterung der Standards reagiert werden kann. Die Geldpolitik wird voraussichtlich unverändert bleiben, was angesichts der Risiken im Fall erneuter Finanzmarktturbulenzen sinnvoll ist. Die Zinsen könnten gesenkt werden, falls sich die Anfälligkeiten deutlich verringern sollten.
Von staatlicher Seite wurden Maßnahmen ergriffen, um die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems zu steigern, und die Anstrengungen zur Koordinierung der Politik der zuständigen Stellen setzen sich fort. Die Zentralbank arbeitet an Abrechnungssystemen in Landeswährung für den regionalen Handel, wodurch sich die Abhängigkeit vom US-Dollar verringern wird. Außerdem hat sie Richtlinien aufgestellt, die die Durchsetzung der Regeln für die Absicherung von Wechselkursrisiken unterstützen sollen. Die zuständigen staatlichen Stellen könnten auf die Kreditnehmer einwirken, damit sie ihre Fremdwährungspositionen reduzieren, z.B. durch die Aufnahme von Krediten in Rupiah. Die Bankaufsicht sollte die Risiken im Bankensektor weiterhin aufmerksam beobachten. Die Devisenreserven sind wieder gestiegen, doch sollte von ihnen nur sparsam Gebrauch gemacht werden, um sicherzustellen, dass sie im Bedarfsfall zur Verfügung stehen.
Durch eine mutige Strukturreformagenda könnten die mittelfristigen Wachstumsaussichten verbessert werden. Das wäre mit Einkommenszuwächsen verbunden und würde ein starkes Signal an die Finanzmärkte aussenden. Der jüngst von der Regierung veröffentlichte Plan für eine CO2-arme Entwicklung weist auf die wirtschaftlichen und sozialen Gefahren hin, sollte nichts unternommen werden, um Umweltschädigungen und Umweltverschmutzung zu verringern. Zu seiner Umsetzung sind private Investitionen erforderlich, was wiederum mehr regulatorische Sicherheit sowie eine Senkung der Kosten unternehmerischer Tätigkeit voraussetzt. Das einheitliche elektronische Genehmigungsverfahren für eine Geschäftslizenz muss weiter verbessert werden, wozu es u.a. gilt, die nachgeordneten Gebietskörperschaften einzubeziehen. Zur Eindämmung der Inflation wird stark von administrativ geregelten Preisen Gebrauch gemacht, was allerdings Nebenwirkungen hat. Die niedrige Inflation bietet eine Chance, die administrative Preisregelung zu lockern. Die Einleitung der One Map Policy, mit der ein einheitlicher Flächennutzungsplan aufgestellt wurde, war ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Rechtssicherheit, insbesondere für ländliche Haushalte. Diese Arbeiten sollten fortgesetzt werden, um die Genauigkeit des Plans zu verbessern. Durch Vereinfachungen des Verfahrens für die Einstellung ausländischer Fachkräfte sowie eine Lockerung der Negativliste für Investitionen könnten mehr ausländische Investitionen angelockt werden.