Die Konjunktur wird sich unter dem Einfluss der Inlandsnachfrage leicht beleben. Der Konsum dürfte infolge hoher Rücküberweisungen im Ausland lebender Mexikaner, einer niedrigeren Inflation und gestiegener Sozialtransfers zunehmen. Die angekündigten Infrastrukturvorhaben werden ebenfalls einen Beitrag zum Wachstum leisten, die Begrenzung der laufenden Ausgaben wird diese Effekte jedoch teilweise kompensieren. Die politische Unsicherheit wird weiterhin die Privatinvestitionen dämpfen. Von der Abschwächung der Ölwirtschaft geht nach wie vor ein wachstumsbremsender Effekt aus. Insgesamt wird das Wachstum zu schwach ausfallen, um einen Abbau der hohen informellen Beschäftigung zu ermöglichen.
Der restriktive Kurs der Geldpolitik ist angemessen, um die hohe Inflation einzudämmen und sicherzustellen, dass die Inflationserwartungen verankert bleiben. Sofern zunehmende Kapazitätsüberhänge nicht zu weiteren Schocks führen, wird sich die Inflation den Projektionen zufolge allmählich wieder der Zielvorgabe nähern. Die öffentliche Verschuldung wird durch eine umsichtige Finanzpolitik weiter konstant gehalten. Es bedarf einer erneuerten Strategie zur Steigerung der Produktivität und des niedrigen Wachstumspotenzials, was verstärkte Anstrengungen zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit und des Wettbewerbs umfassen sollte. Eine Verbesserung der Bildungsergebnisse für alle würde dazu beitragen, das Wachstum inklusiver zu gestalten. Eine Steigerung der niedrigen Erwerbsbeteiligung der Frauen durch ein breiteres Angebot an qualitativ hochwertiger frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung würde Wachstum und Teilhabe stärken. Um die Teilhabe insgesamt zu stärken, muss die Chancengleichheit für alle gesichert werden, wobei der Schwerpunkt auf benachteiligte Gruppen, wie die indigene Bevölkerung und Menschen mit Behinderungen, gelegt werden sollte.